Durch Organspende

Toter U-Bahnsurfer als Lebensretter für sechs Kinder

Jener 17-Jährige, der 2024 bei einer Mutprobe in Wien starb, wurde für sechs Kinder zum Lebensretter. Durch seine Organe können sie weiterleben.
Wien Heute
06.04.2025, 20:07

Es war eine Tragödie, die Ende Oktober des Vorjahres das ganze Land erschütterte: Vier Jugendliche surften auf einem Zug der U4 Richtung Heiligenstadt. Kurz vor der Einfahrt in die Station Schönbrunn passierte zwei von ihnen ein fataler Fehler.

Der 17-jährige Prager und sein 18-jähriger Freund – ebenfalls aus Tschechien – standen plötzlich auf und prallten mit dem Kopf gegen eine Fußgängerbrücke. Ein Clip davon landete im Internet.

Tagelanger Überlebenskampf

Durch den heftigen Aufprall mit rund 50 km/h erlitten die Jugendlichen schwerste Verletzungen und mussten noch vor Ort reanimiert werden. Was folgte, war ein tagelanger Kampf ums Überleben der Teenager, den beide schlussendlich verloren. Mediziner hatten zuvor von "Überlebenschancen im Promille-Bereich" gesprochen.

Ihre beiden Freunde (ein 16-jähriger und ein 13-jähriger Österreicher), die ebenfalls auf der U-Bahn surften, kamen bei dem schrecklichen Unfall ohne Verletzungen davon. Allerdings mussten sie krisenpsychologisch betreut werden.

Mutter stimmte Organspende zu

Die alleinerziehende Mutter des 17-Jährigen stimmte noch am Sterbebett des Jungen im UKH-Meidling einer Organspende zu. So wurde der Jugendliche zum Lebensretter für sechs Kinder, die auf der Warteliste für eine Organspende standen. Sie konnten dadurch wieder gesund werden.

"Gerade, wenn ein Kind stirbt, hat das, für die Familie, oft etwas Tröstliches", meinte ein Mediziner zur Organspende.

Spendenaktion für Familie

Auf der bekannten tschechischen Crowdfunding-Seite "donio.cz" wurde nun eine Spendenaktion für die Hinterbliebenen des 17-Jährigen gestartet. Auf der Seite wird auch die Lebensgeschichte des Teenagers erzählt.

Der Junge kam mit zehn Jahren mit seiner Mutter und seinen zwei Brüdern aus der Ukraine nach Tschechien. Nach der Schule habe er in einem Teilzeitjob gearbeitet, um seine Mutter finanziell zu unterstützen. "Er hat eine Dummheit begangen, die ihn das Leben gekostet hat. Welcher junge Mensch tut nicht irgendwann in seinem Leben etwas Verrücktes? Meistens passiert nichts. Er hatte Pech", steht auf der Seite geschrieben.

{title && {title} } red, {title && {title} } 06.04.2025, 20:07
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