Fahnen auf Halbmast

Tödlicher Schuss in Kaserne – Trauer um Mustafa P. (21)

Nach dem schrecklichen Todesfall in der Kärntner Türk-Kaserne laufen die Ermittlungen. Kameraden, Freunde und Familie trauern um das Opfer.
Österreich Heute
23.10.2024, 12:47

Am Mittwoch, einen Tag nach dem tödlichen Schuss in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau (Ktn.), sitzt der Schock tief. Als Zeichen der Trauer wurden die Dienstflaggen aller Kärntner Kasernen auf Halbmast gesetzt. "Das Bundesheer ist tief betroffen und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat ihre Anteilnahme ausgesprochen", heißt es einer Aussendung.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) drückte noch Dienstagabend ihre Trauer aus: "Der heutige Vorfall in der Kärntner Türk-Kaserne erschüttert uns sehr. Das Bundesheer und ich sind tief betroffen über diesen tragischen Vorfall. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie und seinen Kameraden."

Aber nicht nur die Kameraden trauern um Mustafa P. (21). Auch Freunde und Familie des jungen Kärntners sind fassungslos, stehen unter Schock. Ein Militärpsychologe betreut mit einem Kriseninterventionsteam in der Kaserne die Familie und betroffene Personen.

Der Grundwehrdiener war – wie berichtet – am Dienstag gegen 16 Uhr aus der Pistole eines Wachsoldaten (20) angeschossen worden. Der erst 21-Jährige ist nur wenig später im Krankenhaus an seinen Verletzungen verstorben.

Pistole war geladen

Der 20-jährige Wachsoldat, aus dessen Dienstwaffe (Glock 17/P80) der tödliche Schuss abgegeben wurde, wurde in Gewahrsam genommen – ein üblicher Vorgang bei solch einem gravierenden Vorfall. Denn nach wie vor ist völlig offen, ob es sich um einen Unfall oder eine absichtliche Tat gehandelt hat.

Fest steht: Wachsoldaten tragen im Dienst eine geladene Waffe, das heißt die Pistole muss vor der Schussabgabe nicht mehr repetiert werden, jedoch aus dem Holster genommen werden. Dass sich ein Schuss durch eine technische Fehlfunktion löst, gilt hingegen als ausgeschlossen.

Verdächtiger und Opfer kannten sich

Verdächtiger und das Opfer waren beide in der Betriebsstaffel der Kaserne eingesetzt, müssen sich also zumindest gekannt haben. Das Motiv für die Schussabgabe ist nach wie vor völlig unklar: Möglich wäre beispielsweise, dass das Opfer die Kaserne unerlaubt verlassen haben wollte und der Wachsoldat ihn daran hindern wollte. Auch ein Streit ist im Bereich des möglichen. Die Einvernahme des Verdächtigen soll am Mittwoch stattfinden und Klarheit bringen. Auch Vorgesetzte und mögliche Zeugen werden zum Vorfall befragt.

Am Dienstag schloss die Tatortgruppe Leib und Leben die Spurensicherung ab. Die Ermittlungen führt die Landespolizeidirektion Kärnten und die Umstände des Vorfalles werden auch durch eine Unfallkommission des Militärkommandos Kärnten untersucht. Die Unschuldsvermutung gilt.

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