Besonders viele Wespen

Tödliche Stiche – so erkennst du, ob du Allergiker bist

Seit Ende Juli starben schon drei Menschen nach Wespenstichen. Nun ist es besonders wichtig zu wissen, wann der Notarzt gerufen werden muss.

Lea Strauch
Tödliche Stiche – so erkennst du, ob du Allergiker bist
Schon vor dem ersten Stich ist ein Allergie-Test ratsam. Für den Ernstfall sollten Betroffene jederzeit Medikamente dabei haben.
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Warmes Wetter und trockene Monate machten den Sommer 2024 schon besonders früh zu einem intensiven Wespen-Jahr. In den vergangenen zehn Jahren starben in Österreich 55 Menschen nach Insektenstichen – das zeigen Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.

Allein seit Ende Juli waren es schon drei. Der aktuellste Fall: Ein 80-jähriger Pensionist wurde von einer Wespe im Mund gestochen und starb noch am Unfallort.

Das Insektengift sei jedenfalls nicht Schuld an den vielen Extrem-Fällen, betonte Entomologe Martin Schwarz vom Biodiversitätszentrum Linz: "Dass sich das Gift in so kurzer Zeit verändert hat, ist praktisch unmöglich."

Allergiker besonders gefährdet

Für die meisten Menschen stellt der Stich einer Biene oder Wespe auch keine große Gefahr dar. Die Fälle aus Niederösterreich machen jetzt aber besonders deutlich, dass die kleinen Insekten trotzdem schnell lebensbedrohlich werden können.

Denn rund drei Prozent der Bevölkerung – in absoluten Zahlen etwa 300.000 Menschen –  reagieren auf Stiche mit schweren allergischen Reaktionen. Viele wissen vor einem Stich zudem nichts von ihrer Krankheit.

Ein Allergie-Test kann schon vor dem ersten Stich Aufklärung verschaffen. So können sich Betroffene für den Ernstfall mit EpiPens und Medikamenten ausstatten.

So erkennst du einen allergischen Schock

Es ist vor allem wichtig, die Symptome einer Allergie zu kennen. Denn ein anaphylaktischer Schock kann innerhalb kürzester Zeit tödlich enden. Die Initiative "Insektengift-Allergie" fasst die Symptome zusammen:

Die vier Stadien eines allergischen Schocks

  • Grad 1: Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen, Juckreiz, Schwellung der Unterhaut, Angst.
  • Grad 2: Übelkeit, Erbrechen, Atemnot, schneller Herzschlag, Blutdruckabfall, Schwindel.
  • Grad 3: Pfeifende Atmung, Kehlkopfschwellung, Schluckbeschwerden, bläuliche Verfärbung von Haut, Lippen, Schleimhäuten, Fingernägeln, Benommenheit, Todesangst.
  • Grad 4: Inkontinenz, Kollaps, Bewusstlosigkeit, Atem- und Kreislaufstillstand

Wespen sind nicht nur Störenfriede

Im Sommer gelten Wespen meist als nervige Zeitgenossen. Doch ihre Rolle im Ökosystem ist von großer Bedeutung. So jagen die Insekten zum Beispiel Fliegen oder Schädlinge.
Damit helfen sie, die Population in Schach zu halten, was wiederum positive Auswirkungen auf die Landwirtschaft hat: Mit Wespen als natürlicher Schädlingsbekämpfung müssen weniger Pestizide eingesetzt werden.

"Je schneller schwere Reaktionen auftreten, desto schneller muss auch gehandelt werden", so der Appell auf der Website. Grundsätzlich gelte: Sobald die Allergie-Symptome über eine örtliche Hautreaktion hinausgehen, sollte der Notarzt gerufen werden.

Langfristig sei außerdem eine Immuntherapie ratsam. Durch die Behandlung wird der körpereigene Schutz aufgebaut – schwere allergische Reaktionen können so bei weiteren Stichen verhindert werden.

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    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • In diesem Sommer gab es besonders viele Wespen und bereits drei Todesfälle durch Wespenstiche
    • Etwa 300.000 Menschen in Österreich reagieren allergisch auf Insektenstiche, und viele wissen nichts von ihrer Allergie
    • Es ist wichtig, die Symptome eines allergischen Schocks zu erkennen und bei schweren Reaktionen sofort den Notarzt zu rufen
    • Langfristig kann eine Immuntherapie helfen, schwere allergische Reaktionen zu verhindern
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