Oberösterreich
Tödliche Attacke – das ändert sich für Hundebesitzer
Noch immer schockiert die tödliche Hundeattacke in einer kleinen Gemeinde. Für Hundebesitzer in OÖ soll sich jetzt einiges ändern.
Am Montag wurde eine Joggerin in Naarn (Bez. Perg) von einem Kampfhund attackiert. Das Tier zerfleischte die Frau geradezu, jede Hilfe kam für sie zu spät. Die Tragödie passierte auf einem Schotterweg zwischen Feldern und Bauernhöfen.
Hundehaltegesetz wird geprüft
Für die Besitzer der rund 83.000 gemeldeten Vierbeiner in Oberösterreich soll sich nach der tödlichen Biss-Attacke einiges ändern: "Die Evaluierung des Oö. Hundehaltegesetzes hat oberste Priorität", erklärt Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ).
Am Donnerstag fand ein Treffen einer von ihm einberufenen Arbeitsgruppe zur Evaluierung dieses Gesetzes in Linz statt. Es habe einen "guten ersten fachlichen Austausch" gegeben. Wichtig sei jetzt, dass es zu keinen "politischen Schnellschüssen" kommt, sondern "fachlich fundierte Überlegungen" stattfinden.
Hundeführerschein geplant
"Die Aufwertung des Sachkundenachweises bei der letzten Novellierung war ein erster Schritt in die richtige Richtung", so der Politiker. "Wir werden den Sachkundenachweis aber zu einem Hundeführerschein für Oberösterreich weiterentwickeln – Schutz und Sicherheit der Menschen hat oberste Priorität."
„"Wir werden den Sachkundenachweis aber zu einem Hundeführerschein für Oberösterreich weiterentwickeln." Tierschutz-Landesrat Michael Lindner (SPÖ)“
Lindner hat den Arbeitskreis beauftragt, rechtliche und praktische Möglichkeiten zu prüfen, Hunde nach deren Gefährdungspotential – zum Beispiel Beißkraft oder Gewicht – einzuteilen.
Auf dieser Einteilung werden dann verschiedene Regelungen für Hundehalter geschaffen. Wichtig sei, dass es zu keinen "politischen Schnellschüssen" kommt, sondern "fachlich fundierte Überlegungen" stattfinden.
Obduktionsergebnis da
Am Mittwoch wurde die Leiche obduziert, am frühen Abend stand das Ergebnis fest: Die Todesursache war massiver Blutverlust, berichtet Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, im Gespräch mit "Heute". Laut Gerichtsmediziner biss das Tier unzählige Male zu – vor allem in den Kopf und den Nacken sowie in die Arme und Beine. Das Opfer wurde dadurch bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
Wie sich der Angriff genau zugetragen hat, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Es steht noch nicht fest, ob der Hund die Joggerin von vorne oder von hinten attackiert hat. Es könne "noch Wochen oder sogar Monate" dauern, bis der komplette Tathergang rekonstruiert ist, so Breiteneder.