Strafe erhöht
Todesschuss in Copy-Shop: 20 statt 15 Jahre Haft
Ein 38-Jähriger wurde in Wien-Simmering erschossen. In der Berufungsverhandlung wurde die Strafe für den Verdächtigen nun auf 20 Jahre erhöht.
Im Jänner wurde der Iraner (35) bereits zu 15 Jahren Haft verurteilt. Er soll am 7. Mai 2023 einen Landsmann (38) in seinem Copy-Shop in der Simmeringer Hauptstraße erschossen haben. "Aus purer Geldgier", wie es in der Anklageschrift heißt. Die Staatsanwaltschaft hatte Berufung gegen das Urteil eingelegt, das Oberlandesgericht erhöhte nun die Strafe wegen Mordes von 15 auf 20 Jahre Haft.
Streit um Geld
Das spätere Opfer hatte den Verdächtigen durch die Chat-App Telegram kennengelernt und war mit seiner Frau (26) aus Wolfsberg (Ktn.) angereist, um eine ausgemachte Hawala-Finanztransaktion durchzuführen. Dabei wird Bargeld zwischen Familien ohne Dokumentation in zwei Ländern gleichzeitig verschoben – ein Rezept, um die Bank-Sanktionen gegen den Iran zu umgehen.
Kein Geld für Audi Q5
Schon am Tag vor der Bluttat soll es zu einem lautstarken Streit um das Geld gekommen sein. An besagten Sonntag soll der Iraner dann plötzlich 7.000 Euro von den offerierten 33.000 Euro des Opfers abgezweigt haben, um private Schulden zu tilgen. Denn der 35-Jährige war in Geldnot geraten, die letzten Raten für einen Audi Q5 konnte er nicht mehr zahlen. Als das Ehepaar das Geld zurück forderte, kam es zu dem tödlichen Schuss. Der verdächtige Iraner wurde kurz darauf in Wien-Simmering festgenommen.
Auf den Punkt gebracht
- Ein 38-jähriger Mann wurde in einem Copy-Shop in Wien-Simmering erschossen, und die Strafe für den Täter wurde in der Berufungsverhandlung von 15 auf 20 Jahre Haft erhöht
- Der Täter, ein 35-jähriger Iraner, erschoss sein Opfer während einer geplanten Hawala-Finanztransaktion, bei der es zu einem Streit um Geld kam
- Die Staatsanwaltschaft legte Berufung gegen das ursprüngliche Urteil ein, und das Oberlandesgericht erhöhte die Strafe wegen Mordes