Kollegen erschüttert
Tod vor Marathon: "Er umarmte mich am Morgen noch fest"
Adrian Lehmann erlitt Tage vor dem Zürich-Marathon einen Herzinfarkt. Nun ist der Schweizer tot. Freunde und Familie trauern um den Läufer.
Schock vor dem Zürich Marathon am vergangenen Wochenende: Der Schweizer Marathonläufer Adrian Lehmann erlitt am Montag vor dem Wettkampf einen Herzinfarkt. Der Schweizer Leichtathletikverband gab am Sonntag bekannt, dass der 34-jährige Berner an den Folgen des Herzinfarkts verstorben ist.
Parallel zum Wien-Marathon fand am Sonntag auch in der Schweizer Hauptstadt das jährliche Lauf-Spektakel statt. Das schlimme Schicksal des Top-Athleten überschattet das Event.
Kumpel trauern um Lehmann
Teamkollege Patrik Wägeli erinnert sich im Schweizer "Blick" an seinen Freund, teilt die emotionalen letzten Momente mit dem Kumpel – wenige Stunden vor dem Herzinfarkt. Wägeli lief am Sonntag in Zürich zum nationalen Meistertitel, erfuhr dann vom Tod Lehmanns: "Mich hat es mega schwer getroffen, ich habe am Montagmorgen noch mit ihm trainiert und war einer der Letzten, die ihn gesehen haben."
Seine Rührende Erinnerung an das letzte gemeinsame Treffen: "Er fuhr am Morgen auf den Parkplatz für das gemeinsame Training. Dann kam er auf mich zu und umarmte mich zur Begrüßung fest."
Dominik Rolli, zweitbester Schweizer am Sonntag in Zürich, über den verstorbenen Kollegen: "Ich hatte immer riesigen Respekt vor ihm. Nicht nur wegen seiner Leistungen, sondern auch als Mensch. Er war die Fröhlichkeit in Person, ging auf die Leute zu, war immer sehr offen und hat immer auch viel für die anderen organisiert."
Vienna City Marathon 2024
"Er hat uns am Samstagabend verlassen"
Christoph Seiler, Präsident von Swiss Athletics, sagte am Sonntag: "Wir sind unendlich traurig und bestürzt über diese Nachricht. Wir sprechen der Familie und allen Freunden von 'Ädu' unser tiefstes Beileid aus und wünschen ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit."
"Ädu" war der Spitzname des Athleten.
Auch die Angehörigen von Lehmann meldeten sich zu Wort. Über ein Statement von Swiss Athletics ließen sie mitteilen: "In den vergangenen Tagen haben sich die Folgen des Herzinfarkts als schwerwiegender herausgestellt, als zunächst angenommen. Ädu konnte trotz bester medizinischer Versorgung leider nicht geholfen werden. Er hat uns am Samstagabend verlassen und ist für immer eingeschlafen."
Familie bittet um Privatsphäre
Die überwältigende Anteilnahme an seinem und ihrem Schicksal sei für sie Ausdruck davon, dass er neben seinem leidenschaftlichen und großartigen Einsatz als Sportler auch für seinen wunderbaren Charakter als Frohnatur geschätzt worden sei. "Wir wünschen uns, dass er so in Erinnerung bleiben darf."
Und weiter: "In dieser schwierigen Zeit möchten wir darum bitten, unsere Privatsphäre zu respektieren. Wir danken für das Verständnis, dass die Abschiedsfeier im engen Familien- und Freundeskreis stattfinden wird."
Der 34-Jährige war Läufer des LV Langenthal und wies die persönliche Bestzeit von 2:11:44 Stunden im Marathon auf.