Projekt "Zukunft für Thsumbe"

Tirolerin baut Krankenhaus für 60.000 Menschen im Kongo

Im kongolesischen Dorf Thsumbe baute Manuela Erber-Telemaque mit 20 Jahren ein Hilfsprojekt auf. Nun plant sie ein Spital – dafür fehlt noch Geld.

Yvonne Mresch
Tirolerin baut Krankenhaus für 60.000 Menschen im Kongo
Manuela Erber-Telemaque (31) lebt für Thsumbe. Sie ging mit nur 20 Jahren alleine in den Kongo, baute dort ein Hilfsprojekt auf und leitet mittlerweile eine große Organisation.
Zukunft für Thsumbe

Die Geschichte von Manuela Erber-Telemaque könnte eine Filmvorlage für Hollywood liefern: Mit nur 20 Jahren beschloss die gebürtige Tirolerin, den elterlichen Bergbauernhof in St. Johann gegen ein afrikanisches Dorf zu tauschen und ging nach Thsumbe in den Kongo – wir berichteten – um dort mit ihrem eigenen Ersparten und ersten Spenden einen Kindergarten aufzubauen. 

Knapp dem Tod entronnen

Nicht nur einmal war die junge Frau dem Tod nahe, erkrankte an Malaria, Amöbenruhr, hatte Würmer und eine Lebensmittelvergiftung. "Ich weiß nicht, ob ich diese Nacht überlebe", sagte sie damals ihrer Mutter am Telefon. Sie überlebte - und hat heute ein außergewöhnliches Hilfsprojekt in einem Land aufgebaut, das die vierthöchste Kindersterblichkeit der Welt hat und wo 80 Prozent der Menschen in absoluter Armut leben. 

Ihr gemeinnütziger Verein "Zukunft für Thsumbe" hat Hoffnung in die entlegene Region gebracht: 15.000 Menschen haben nun Zugang zu sauberem Wasser, 488 Kinder befinden sich in den eigenen Bildungseinrichtungen (Kindergarten, Grund- und Sekundarschule), 600 Menschen werden jährlich medizinisch behandelt, 500 Menschen erhalten täglich eine warme Mahlzeit und auf 78 Hektar Land mit vier Standorten arbeiten 107 lokale Mitarbeiter. Die erste kleine Kinderkrankenstation entstand im Jahr 2013. Vier Jahre später wurde die Station auf das neue Grundstück übersiedelt und vergrößert.

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    Manuela Erber-Telemaque mit "ihren" Kindern in der Schule in Thsumbe.
    Manuela Erber-Telemaque mit "ihren" Kindern in der Schule in Thsumbe.
    Zukunft für Thsumbe

    "Menschen werden am Lehmboden operiert"

    Nun steht das neue Großprojekt an: ein neues Krankenhaus. Die aktuelle Krankenstation ist täglich überlastet und die Räumlichkeiten in Lehmbauweise bieten schlechte Voraussetzung für sterile medizinische Behandlungen. "In anderen Krankenstationen in Tshumbe werden die Menschen am Lehmboden oder auf Holzpritschen operiert, es fehlt einfach an allem – angefangen bei sterilen Räumlichkeiten bis zu jeglichen medizinischen Instrumenten und Geräten", so die Tirolerin. "Da wir jedes Jahr deutlich die Unterversorgung der Region sehen und durch Gespräche mit der Bevölkerung festgestellt haben, wie viele Probleme Frauen und Kinder bewältigen müssen, zeigt sich die Dringlichkeit der Erweiterung unserer Krankenstation."

    Das Projektziel ist klar: Frauen, Kinder und Neugeborene sollen Zugang zu kostengünstigen und qualitativ hochwertigen Dienstleistungen in einem gesunden und sicheren medizinischen Behandlungsumfeld erhalten. Geplant sind auch Aufklärungsprogramme und Vorsorgeuntersuchungen. Das Krankenhaus wird dabei Anlaufstelle für über 60.000 Menschen im Umkreis von über 200 Kilometern von Tshumbe sein.

    So kannst du helfen!

    Für die Finanzierung konnte Erber-Telemaque bereits einen Großteil durch die luxemburgische Organisation "action pour un monde uni" in Zusammenarbeit mit dem luxemburgischen Außenministerium sowie einer großen Förderung vom Land Tirol sichern. Derzeit fehlen jedoch noch 85.000 Euro. Die Tirolerin hofft nun auf Unterstützung durch Spenden. Mit 50 Euro etwa können 100 lokal hergestellte Ziegel gekauft werden, mit 100 Euro sieben Stück Wellblech für das Dach. Auch eine Patenschaft für ein Kind ist möglich. Wer helfen will, kann sich hier informieren oder direkt an folgendes Konto zahlen: Zukunft für Thsumbe, Sparkasse Kitzbühel, Verwendungszweck: Krankenhaus, IBAN: AT72 2050 5001 0001 3986, BIC: SPKIAT2KXXX

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