Gegen geplanten Stausee

Tiroler "Alpen-Hippies" spielen in Bergen zum Protest

Im Tiroler Platzertal ist ein Stausee geplant. Aus diesem Grund versammelten sich einige Alpen-Hippies zum Protestkonzert in den Bergen.

Österreich Heute
Tiroler "Alpen-Hippies" spielen in Bergen zum Protest
Beim Alpen Woodstock war auch Manu Delago dabei – aus Protest zum geplanten Stausee.
WWF / Martina Svehla

Live-Musik mitten in den Bergen – das kennt man bereits als Kulturereignis "Die Klänge der Dolomiten" aus Südtirol. Jetzt wurde auch auf der österreichischen Seite in Tiroler Bergen aufgespielt - allerdings nicht zur reinen Unterhaltung. Tatsächlich hatte hier das alpine Singen einen ernsten Hintergrund.

Tiroler Woodstock gegen die Zerstörung Platzertal

Am Sonntag trafen sich im Platzertal bei Pfunds eine Menge Leute zu einer Art Tiroler Alpen-Woodstock. Strömender Regen konnte die rund 150 Naturschützer nicht hindern, sich dort aus Protest gegen den geplanten Speichersee zu versammeln. Mit dem Stausee will der Tiroler Energiebetreiber Tiwag das Kaunertalkraftwerk ausbauen. Dafür sollen ganze 90 Hektar Weidefläche geflutet oder verbaut werden. Das Protestkonzert fand nur wenige Meter vom Ort des geplanten Stausee statt.

Tiroler Alpen-Woodstock – Aus Protest gegen geplanten Stausee

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    Rund 150 Protestler kamen zum Alpen Woodstock
    Rund 150 Protestler kamen zum Alpen Woodstock
    WWF / Martina Svehla

    Unter dem Motto "Platzertal bleibt" spielte die Tiroler Musikszene mitten in den Bergen jetzt ein Konzert für den Erhalt eines der letzten unberührten Hochtäler der Alpen. Unter den Protest-Künstlern fand sich einige Tiroler Musiker. Darunter auch der bekannte Schlagzeuger und Perkussionist Manu Delago.

    Es ist traurig sich vorzustellen, dass das riesengroße, idyllische Platzertal zerstört werden soll
    Manu Delago
    Bekannter Tiroler Schlagzeuger und Perkussionist beim Protestkonzert

    "Es ist traurig sich vorzustellen, dass das riesengroße, idyllische Platzertal zerstört werden soll. Stattdessen sollte man bestehende Kraftwerke dort ausbauen und optimieren, wo ohnehin schon viel zerstört wurde", sagt Manu Delago am Protestkonzert.

    Hinter der musikalischen Aktion auf 2500 Meter Seehöhe steht neben der Bürgerinitiative "Einzigartiges Platzertal" auch der WWF.

    Die Tiroler verdienen eine Energiewende, die nicht ihren letzten Alpenjuwel zerstört. Die Tiwag muss den Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks endlich begraben
    Maximilian Frey
    WWF-Gewässerschutzexperte

    Das Motto der Protestmusik dürfte auch Anklang in der Mehrheit der Tiroler Bevölkerung finden. Laut WWF-Umfrage sollen sich nämlich mehr als 70 Prozent der Tiroler für einen Stopp des Kaunertal-Projekts aussprechen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Tiroler Platzertal versammelten sich rund 150 Alpen-Hippies zu einem Protestkonzert gegen den geplanten Stausee, der 90 Hektar Weidefläche fluten soll, um das Kaunertalkraftwerk auszubauen
    • Unter dem Motto "Platzertal bleibt" spielten Tiroler Musiker, darunter Manu Delago, um auf die Zerstörung eines der letzten unberührten Hochtäler der Alpen aufmerksam zu machen, unterstützt von der Bürgerinitiative "Einzigartiges Platzertal" und dem WWF
    red
    Akt.