Ein Sommer ohne das Openair Frauenfeld? Für viele junge Schweizerinnen und Schweizer unvorstellbar. Umso größer war die Vorfreude auf die große Line-up-Enthüllung am Dienstagmorgen. Unter anderem ist auch Austro-Rapper RAF Camora dabei.
Doch die Euphorie hielt nicht lange: Kaum waren die Acts bekannt, hagelte es Kritik – und das vor allem wegen eines Namens.
Mit 50 Cent, Young Thug und Justin Timberlake bringt das OAF 2025 gleich drei weltbekannte Headliner auf die Bühne. Doch während sich die Fans der ersten beiden Acts durchaus freuen, kommt der Dritte im Bunde, Justin Timberlake, alles andere als gut an.
Die Frage, die aktuell überall auf Social Media gestellt wird: Was macht Justin Timberlake an "Europas größtem Hip-Hop-Festival"? In den Kommentarspalten geht es heftig zur Sache. "Ticketpreise müssten drastisch sinken bei dem Line-up", schreibt ein User.
Besonders auf Instagram laufen die Kommentarspalten über. Von "Pranks, die zu weit gehen" bis zu "Löscht das Line-up wieder" – der Frust sitzt tief. Einige vergleichen die Ankündigung gar mit einem schlechten Scherz: "Justin Timberlake am OAF vor GTA 6" oder "Schlechter als letztes Jahr? Ihr habt’s geschafft!"
Auch auf Tiktok sorgt das Line-up für viele Videos und Diskussionen. Ehemalige Besucher posten alte Videos, legen aber Songs von Headliner Justin Timberlake darüber. Die Botschaft: So sehen die Moshpits dieses Jahr aus – und genau für diese legendären Moshpits ist das OAF bekannt. Auch dort gibt es Kommentare wie: "Machen wir Pyro-Show zu Cry Me A River?"
René Götz, CEO der First Event AG, welche das Opernair Frauenfeld organisiert, gibt "20 Minuten" einen Einblick hinter die Kulissen und erklärt, wie es zum Line-up kam. Auf die Frage, warum ein Pop- und R’n’B-Sänger an einem Hip-Hop-Festival auftritt, sagt er: "Wir öffnen uns musikalisch und entwickeln uns vom reinen Genre-Leader hin zum Happening-Leader."
Mit anderen Worten: Das Openair Frauenfeld öffnet sich bewusst für verschiedene Musikstile. Damit will sich das Festival langfristig von einem reinen Hip-Hop-Event zu einem Festival mit einem vielfältigen Gesamterlebnis entwickeln. Mit diesem Hintergrund hat man internationale Weltstars ins Line-up geholt, die für starke Live-Shows bekannt sind – nicht nur für Hip-Hop.
Aber: "Hip-Hop bleibt die größte und wichtigste Soundline am OAF." Die Kritik aus den sozialen Medien bleibt beim Team nicht unbemerkt, erzählt Götz.
"Unsere Community reagiert immer leidenschaftlich auf unsere Ankündigungen. Das darf sie auch, denn jeder darf seine Meinung frei sagen." Diskussionen seien nichts Neues. Er erwähnt aber auch, dass viele positive Reaktionen eingegangen seien.