Beliebte Supplements können deiner Leber schaden
In den sozialen Medien tauchen immer wieder neue pflanzliche Wundermittel auf, die scheinbar alles versprechen – von weniger Stress durch Ashwagandha bis hin zur schnellen Fettverbrennung mit Garcinia Cambogia. Diese Nahrungsergänzungsmittel sollen nicht nur das Wohlbefinden steigern, sondern auch den Weg zu einem gesünderen Leben ebnen.
Doch während Influencer:innen sie als Allheilmittel vermarkten, offenbaren aktuelle Studien eine Schattenseite: Einige dieser beliebten Supplements können ernsthafte Schäden an der Leber verursachen. Bei welchen Supplements solltest du also besonders vorsichtig sein?
1. Ashwagandha
Ashwagandha, ein beliebtes Kraut in der ayurvedischen Medizin, ist auf TikTok zu einem echten Hype-Produkt geworden. Es wird oft als Wundermittel zur Stressreduktion, für besseren Schlaf und zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität angepriesen. Influencer:innen bewerben es als natürliches Heilmittel, das den Körper bei der Stressbewältigung unterstützt und das Wohlbefinden steigert.
Vor allem Menschen, die unter Schlafstörungen oder starkem Stress leiden, greifen gerne zu Nahrungsergänzungsmitteln mit Ashwagandha. Doch so wohltuend das Kraut auch sein mag, Expert:innen warnen vor möglichen Risiken, die bei einer hohen Dosierung auftreten können. Hohe Mengen von Ashwagandha können zu Leberschäden führen.
Es gibt Berichte über Menschen, die nach dem Konsum Symptome wie Müdigkeit, Gelbsucht und erhöhte Leberwerte hatten. Diese Anzeichen sind ein deutliches Warnsignal, dass das Kraut nicht bedenkenlos in größeren Mengen konsumiert werden sollte.
Besonders gefährlich wird es, wenn Ashwagandha zusammen mit anderen leberschädigenden Substanzen eingenommen wird. Deshalb ist es ratsam, auf die Dosierung zu achten und sich über mögliche Nebenwirkungen zu informieren, bevor man dieses beliebte Nahrungsergänzungsmittel einnimmt.
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2. Garcinia Cambogia
Garcinia Cambogia, eine tropische Frucht, die oft als “Wundermittel” zur Gewichtsreduktion gefeiert wird, hat in den sozialen Medien viele Anhänger:innen gefunden. Vor allem auf TikTok schwören viele auf ihre fettverbrennenden Eigenschaften. Die in Garcinia Cambogia enthaltene Hydroxyzitronensäure (HCA) soll den Appetit zügeln und die Fettproduktion im Körper hemmen, was es besonders für Menschen attraktiv macht, die schnell abnehmen wollen.
Doch hinter der glänzenden Fassade verbergen sich ernsthafte Gefahren für die Lebergesundheit. Mehrere Studien haben einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Garcinia Cambogia und akuten Leberschäden festgestellt. Einige Personen entwickelten hepatitisähnliche Symptome oder sogar schwere Leberprobleme, die im schlimmsten Fall zum Leberversagen führten.
Besonders riskant ist die Einnahme dieses Nahrungsergänzungsmittels in Kombination mit anderen Diätprodukten, da sich die leberschädigenden Wirkungen verstärken können. Bevor man also Garcinia Cambogia in seine Ernährung integriert, sollte man sich über die Risiken im Klaren sein und mögliche Alternativen in Betracht ziehen.
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3. Grüntee-Extrakt
Grüntee-Extrakt ist ein weiteres beliebtes Nahrungsergänzungsmittel, das auf TikTok und anderen Plattformen stark beworben wird. Der Extrakt wird vor allem wegen seiner hohen Konzentration an Antioxidantien geschätzt, die helfen sollen, den Körper vor schädlichen freien Radikalen zu schützen.
Viele Anwender:innen versprechen sich von Grüntee-Extrakt nicht nur Unterstützung beim Abnehmen, sondern auch positive Effekte auf das allgemeine Wohlbefinden und den Stoffwechsel. Doch was in kleinen Mengen gesundheitsfördernd sein kann, birgt in hohen Dosen ein ernstzunehmendes Risiko.
Denn der übermäßige Konsum von Grüntee-Extrakt kann zu Leberschäden führen. Die im Extrakt enthaltenen Katechine, eine Art Antioxidantien, können sich in hohen Mengen in der Leber ablagern und oxidative Schäden verursachen.
Diese Schäden können zu Leberentzündungen, erhöhten Leberwerten und in schweren Fällen sogar zu Leberversagen führen. Daher ist es wichtig, bei der Einnahme von Grüntee-Extrakt nicht zu übertreiben und stets die empfohlene Dosis einzuhalten.
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4. Roter Hefereis
Roter Hefereis ist ein traditionelles Heilmittel der chinesischen Medizin, das in der westlichen Welt zunehmend als natürliche Alternative zur Senkung des Cholesterinspiegels beworben wird. Insbesondere auf TikTok wird er oft als gesunde und natürliche Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten angepriesen.
Viele Menschen greifen zu rotem Hefereis, um ihre Herzgesundheit zu verbessern und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Doch auch dieses vermeintlich harmlose Mittel birgt Risiken, insbesondere für die Leber. Es gibt Berichte, dass die Einnahme von rotem Hefereis in einigen Fällen zu erhöhten Leberenzymen, Leberentzündungen und sogar akutem Leberversagen geführt hat.
Besonders problematisch wird es, wenn Roter Hefereis in hohen Dosen oder zusammen mit anderen Medikamenten eingenommen wird, die ebenfalls die Leber belasten. Personen, die bereits Medikamente einnehmen oder eine vorgeschädigte Leber haben, sollten daher mit dem Verzehr von rotem Hefereis besonders vorsichtig sein.
5. Kurkuma
Kurkuma, das leuchtend gelbe Gewürz, das häufig in der indischen Küche verwendet wird, hat in den letzten Jahren weltweit an Popularität gewonnen – nicht zuletzt dank TikTok und anderen sozialen Plattformen. Kurkuma wird vor allem wegen seiner entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften geschätzt.
Viele Menschen nehmen Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel ein, um ihre Verdauung zu unterstützen, Entzündungen zu lindern und möglicherweise sogar das Risiko bestimmter chronischer Krankheiten zu senken. Aber auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Während Kurkuma in geringen Mengen als relativ sicher gilt, können hohe Dosen die Leber schädigen.
Es gibt Berichte über Menschen, die nach der Einnahme von Kurkuma-Supplementen erhöhte Leberwerte oder sogar Leberschäden erlitten haben. Um von den gesundheitlichen Vorteilen von Kurkuma zu profitieren, ohne die Leber zu belasten, ist es wichtig, sich an die Dosierungsempfehlungen zu halten und im Zweifelsfall mit eine:r Ärzt:in zu sprechen.
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