Wien
Tierische Bewohner bringen Leben auf Zentralfriedhof
Für Dutzende Tiere ist der Wiener Zentralfriedhof Lebensraum, nun gibt es eine spektakuläre Fotoausstellung – dort, wo die Bilder entstanden sind.
Die Fotos sind im Rahmen des Forschungsprojekts "Biodiversität am Friedhof" produziert worden. Die Ausstellung ist nun in der längsten Outdoor-Galerie Wiens am Zentralfriedhof (Wien-Simmering) zu sehen. Das Forschungsprojekt entstand vor zwei Jahren und läuft in Zusammenarbeit der Friedhöfe Wien GmbH und der Universität Wien. So konnten nicht nur umfangreiche Daten zu Tieren, Pflanzen und Pilzen am Friedhof gesammelt, sondern auch faszinierende Fotos erstellt werden. Die Ausstellung soll das auch für die Besucher sichtbar machen.
Friedhöfe als wichtiger Lebensraum
"Zusammengenommen macht die Fläche der 46 städtischen Friedhöfe rund 1,2 Prozent der gesamten Stadtfläche aus. Das entspricht in etwa der Größe des 20. Wiener Gemeindebezirks. Wie diese Flächen gestaltet sind, hat daher einen großen Einfluss auf das Klima der Stadt, gleichzeitig sind sie auch ein wichtiger Lebensraum. Wir sind stolz darauf, die Flächen der 46 städtischen Friedhöfe und die Tiere, die sie bewohnen, bestmöglich zu schützen. Die längste Outdoor-Galerie Wiens zeigt in Bildern, wie groß die Biodiversität auf Wiens Friedhöfen ist", erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SP).
Grabpflege wichtig für Flora und Fauna
"Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig die Flächengestaltung ist. Diese Verantwortung liegt nicht nur bei den am Friedhof arbeitenden Menschen. Alle, die ein Grab auf unseren Friedhöfen haben, es außerdem bepflanzt und grün halten, leisten einen wichtigen Beitrag für Flora und Fauna, und auch für das Klima der Stadt", so Friedhöfe-Geschäftsführerin Renate Niklas.
Die Forschungsergebnisse dienen auch dazu, Nachhaltigkeitsmaßnahmen abzuleiten. Diese umfassen etwa die Errichtung von Totholz-Ecken für Insekten und Kleintiere, die Gestaltung von Naturgrabanlagen oder auch die Entwicklung von biologisch abbaubaren Trauerkränzen und Buketts, die ohne Metalle auskommen. Die Foto-Galerie selbst ist natürlich auch nachhaltig, die Gerüste stammen aus heimischen Lärchenholz und sind mit Erdspießen im Boden verankert.
Bis 2024 für kostenlosen Besuch geöffnet
Geöffnet ist die Galerie bis voraussichtlich Mitte 2024, der Besuch ist kostenlos und steht allen Friedhofsbesuchern zur Verfügung. Die Galerie beginnt bei Tor 2, führt auf zwei Grünstreifen bis zur Friedhofskirche. Die Galerie will hervorheben, dass Friedhöfe mehr als nur Begräbnisstätte sind. Ihre Gestaltung hat auch massiven Einfluss auf die Umwelt, kann etwa zur Abkühlung in der Stadt beitragen.