Wildtiere

Angriffslustig – Haben Krähen zuviel Hitchcock gesehen?

Die hohe Intelligenz der schwarzen Rabenvögel ist schon längst bewiesen, doch müssen wir uns vor Krähen sogar fürchten?

Christine Kaltenecker
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Manchmal scheinen die klugen Rabenvögel ganz schön aggressiv zu sein, warum?
Manchmal scheinen die klugen Rabenvögel ganz schön aggressiv zu sein, warum?
Getty Images/iStockphoto

Raben und Krähen zählen ähnlich wie die schwarze Katze im Volksmund zu den schlechten Omen. Angeblich soll sich ein Krähe zeigen, bevor ein geliebter Mensch stirbt und sie waren ebenfalls gerne Begleiter von bösen Hexen. Ausdrücke wie "Galgenvogel" und "Unglücksrabe" stammen aus dem Mittelalter und weisen auf die Krähe als Aasfresser hin, die sich am Körper der zuvor Hingerichteten labte. Auch "rabenschwarz" bezeichnet in Wahrheit keine Farbe, sondern ein negatives Erlebnis wie "ein rabenschwarzer Tag".

Also, zusammengefasst? Die Krähe klaut, frisst uns auf und bringt Unglück - nicht sonderlich sympathisch. Kein Wunder also, dass sich auch "The Master of Suspense" - Alfred Hitchcock sich das schlechte Image zunutze machte und mit seinen "Vögeln" Angst und Schrecken vor den Gefiederten schürte. Sind solche Angriffe allerdings wirklich nur Fiktion, oder könnten uns Krähen tatsächlich gefährlich werden?

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    Auch wenn es manchmal den Anschein haben mag - eine "Plage" von Krähen ist nicht vorhanden und die Gesamtpopulation in Europa bleibt seit Jahren konstant.
    Auch wenn es manchmal den Anschein haben mag - eine "Plage" von Krähen ist nicht vorhanden und die Gesamtpopulation in Europa bleibt seit Jahren konstant.
    Getty Images

    Dokumentierte Angriffe

    Krähen sind hochintelligent, benutzen Werkzeuge und wissen sehr genau, wie sie an ihr Ziel gelangen. Vor allem im Frühling berichten Einzelpersonen aber immer wieder von Angriffen der schwarzen "Todesbringer", die einfach nur in ihrem Garten sitzen, oder an einem Park vorbei gehen. "Das Tier flog aggressiv vom Himmel" und versuchte den vermeintlichen Feind zu vertreiben. Ornithologen sprechen hier aber von sogenannten "Scheinangriffen", die vor allem dann stattfinden, wenn das Nest mit den Jungtieren in unmittelbarer Nähe gebaut wurde. Auch sollte man zur Beruhigung wissen, dass Krähen niemals im großen Schwarm angreifen würden, da die Aufzucht immer nur von zwei Elterntieren betrieben wird, die sich einen feuchten Dreck um die Jungtiere der Nachbarn kümmern - ergo, nur "Mama" und "Papa" können zeitgleich granteln. 

    Auch wenn sie nur in seltensten Fällen den Schnabel einsetzen, werden trotzdem im Frühling die Bäume bei Spielplätzen nach Krähennester abgesucht, um Unfälle bei Kindern zu vermeiden. Manchmal sind Krähen auch ziemlich ungehalten, wenn man sie an Futter gewöhnt und dies dann wieder einstellt - fies. Aber im Grunde sollte man keine Angst vor den Rabenvögel haben und sich im "Worst Case" mit schwenkenden Armbewegungen verteidigen.

    Bist du schon einmal von einer Krähe angegriffen worden, oder konntest eine Attacke beobachten?
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