Haustiere
Jetzt wird der Urlaub teuer – Tierheim kennt Täter
Am 28. Juli wurde eine kleine Transporttasche mit Lebendinhalt einfach vor das Tor der Pfotenhilfe in Lochen gestellt - jetzt kennt man die Täter.
Jetzt wird der Urlaub für eine Familie mit Sicherheit sehr teuer, denn die Pfotenhilfe in Lochen bekam einen vertrauenswürdigen Hinweis zu einem Vorfall am 28. Juli. An diesem Tag in aller Herrgottsfrühe fand ein Mitarbeiter eine kleine Transporttasche mit zwei Kaninchen genau vor dem Tor des Tierheims. Innerhalb der Urlaubszeit muss man sich nicht fragen, wieso das zuvor geliebte Haustier plötzlich lästig wurde und wie ein Gepäcksstück herzlos in der Wildnis landet. In diesem Fall handelt es sich auch noch um einen unkastrierten Hasenmann und eine - vermutlich - bereits trächtige Hasendame.
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Normalerweise ist es fast unmöglich, Besitzer von Kaninchen oder auch Reptilien zu finden, weil diese Tiere keinen Lärm entwickeln und oft nicht mal Nachbarn um ihre Existenz wissen. In diesem Fall aber kennt jemand die Halter und konnte es sogar mittels Foto beweisen, wie die zwei Widderkaninchen bislang leben mussten und bestätigte auch, dass die Familie aus Neumarkt am Wallersee seit mehreren Tagen schon nicht daheim ist.
Trauriges Leben endlich vorbei
"Meine Vermutung hat sich also bestätigt, dass man sich der Tiere vor dem Urlaub einfach entledigen wollte. Die Einzelhaltung von Kaninchen - noch dazu in so winzigen Käfigen - ist in Österreich verboten", zeigt sich Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler empört von so viel Herzlosigkeit. "Ich sehe auf den Bildern auch weder die vorgeschriebenen erhöhten Ebenen und Rückzugsmöglichkeiten noch Frischfutter oder wenigstens Heu! Bei uns haben die beiden Kaninchen jetzt ganzjährig rund 1.000 qm Wiese zur Verfügung, auf der sie zusammen mit vielen neuen Freunden nach Herzenslust ihre Tunnelsysteme anlegen können und täglich viel frisches Obst und Gemüse bekommen".
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Jetzt wirds teuer - nicht nur wegen Kaninchen
Den Tätern dürfte ihr Urlaub nun teurer zu stehen kommen als gedacht: Sie müssen mit einer Verwaltungsstrafe nach dem Tierschutzgesetz in Höhe von bis zu 3.750,00 Euro rechnen und für die entstandenen Kosten samt Kastration des männlichen Tieres aufkommen. Zudem erhielt die Pfotenhilfe zeitgleich Hinweise auf eine offenbar kranke, abgemagerte Katze, die von der Familie unversorgt zurückgelassen worden sei und nun von den Nachbarn gefüttert werden müsse.
Der Fall dürfte sich auch deshalb noch ausweiten, weil genau diese Katze bereits vor zwei Jahren von anderen Nachbarn als gesetzwidrig unkastriertes Fundtier zur Pfotenhilfe gebracht wurde. Auch dies wurde damals der Behörde angezeigt. Zudem wurde ein von der Familie aus Ungarn "mitgebrachter" Hund gemeldet.