Dass der "Favoritner Sommer" sich gut verkauft, führt Vater Kurt Tichy Junior auf eines zurück: "Die simplen Sachen gehen am besten". Tichys Bestseller ist aber das Haselnusseis. Die Tichys sind Handwerker und machen die Masse selber. Dabei werde ein hoher Anteil an Zutaten verarbeitet, wie beispielsweise Erdbeeren. Um aber einen Trend am Eishimmel zu setzen, müsse man schon den Zeitgeist treffen.
„Die simplen Sachen gehen am besten“Kurt Tichy Jun.Eissalon Tichy
Momentan sei "gesund" und "vegan" angesagt, stellen die beiden Tichys fest. Dieser Nachfrage entsprechend bieten die Tichys jetzt den "Coup vegan" an. Das Eiswerk für Veganer besteht aus drei Sorten Fruchteis: Maracuja, Mango und Zitrone. Das Ganze wird auf Fruchtsalat serviert und mit Granatapfel-Sauce übergossen. Früher war "Eis im Bad" ein Renner, wie Vater Tichy versichert. Das in hochprozentigen Alkohol schwimmende Eis steht heute noch auf der Karte. Damals hätten aber die Leute sogar nach einem Alkohol-Nachschlag gefragt. "Krieg ich noch mehr", bekam der Eismacher in den 1970ern öfter zu hören. Auf der heutigen Karte findet sich auch ein neues Eis-Produkt mit Alkohol. Der "Eis-Hugo" hat aber wesentlich weniger Prozent im Alkohol.
Sicher landete "Opa Tichy" Ende der 1960er mit den Eismarillenknödel einen besonderen Hit. 1955 eröffnete Kurt Tichy Senior den berühmten Eissalon am Reumannplatz. Seither hat sich in Favoriten viel verändert. Nur beim Tichy scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Der Salon hat heute noch das 70er-Jahre-Flair. Nach wie vor ist der Familienbetrieb vor allem für seine Eismarillenknödel berühmt. Supermärkte will der Familienbetrieb mit dem Eisklassiker aus mehreren Gründen aber partout nicht beliefern. Daher ist klar: Im Supermarkt gibt es nur gefälschte Versionen der Eismarillenknödel. Wer das Original probieren möchte, muss daher zur Quelle nach Favoriten fahren.