Thiem verrät nach Aus: "Das habe ich mir vorgenommen"

6:7, 2:6! Dominic Thiem hat zum letzten Mal aufgeschlagen, seinen Schläger nicht nur sprichwörtlich, sondern auch symbolisch für eine Ausstellung ganz offiziell an den Nagel gehängt. Das Erstrunden-Aus in der Wiener Stadthalle gegen den Italiener Luciano Darderi besiegelte das Karriereende eines der größten Athleten der österreichischen Sportgeschichte.

Vor den Augen von 9.800 applaudierenden Fans, seiner Familie und Freundin Lili Paul-Roncalli gab Thiem am Dienstagabend beim Heimturnier also seine Abschiedsvorstellung, geht mit nur 31 Jahren in Sport-Pension.

Was sind die ersten Gedanken, wie geht es jetzt weiter? Ein gelöst und locker wirkender Thiem gewährte direkt nach Spielende Einblick: "Es wird jetzt sicher noch einmal was Riesiges abfallen. Die Emotionen um das letzte Turnier waren auf jeden Fall im Hinterkopf. Was ich mir vorgenommen habe: Dass ich den ganzen November viele Termine habe, sinnvolle Sachen tue. Das Schlechteste, was ich machen könnte, wäre ein paar Monate gar nichts machen und so in den Tag reinzuleben."

So will die ehemalige Nummer drei der Tennis-Welt verhindern, nach dem Karriereende in ein mentales Loch zu stürzen.

Der Lichtenwörther weiß: "Diese unglaubliche Energie vom Publikum werde ich auf jeden Fall vermissen. Andererseits habe ich mir dann auch einmal gedacht, Mitte des zweiten Satzes, als es eine Vorhand nicht einmal zum Netz geschafft hat: Es ist die richtige Zeit (lacht)."

Die Entscheidung, den Spitzensport zu verlassen, steht nicht erst seit gestern fest. Die letzten Monate auf der Tour standen für Thiem und seine Fans schon im Zeichen des Abschieds: "Es hat sich jetzt so oft um mich gedreht. Von Kitzbühel über die US Open und letzte Woche in Frankfurt. Dann Sonntagabend, was alles wunderschön war. Ich habe mich geehrt gefühlt. Ich wollte mich heute noch einmal bei allen Fans bedanken. Natürlich bei allen, die da waren. Aber auch bei denen, die die ganze Karriere am Fernseher mitgefiebert haben und mich auch weltweit immer unterstützt haben. Ich glaube, das ist ein wahnsinnig wichtiger Faktor für die ganzen Erfolge und die schöne Karriere, die ich gehabt habe. Danke an alle."