Chancenlos in Satz 2
Thiem über Nadal-Pleite: "Da war nichts zu machen"
Dominic Thiem war gegen Comebacker Rafael Nadal in Brisbane chancenlos. Das Tennis-Ass zog eine gemischte Bilanz.
Bis zum 5:5 hielt Dominic Thiem in Brisbane gegen Rafael Nadal mit. Dann war der 22-fache Major-Sieger, der nach einer Hüft-OP und 350 Tagen Pause sein Comeback gab, der klar bessere Spieler. Nadal feierte einen wichtigen Comeback-Sieg und Thiem offenbarte bekannte Schwächen.
"Heute ist ein emotionaler, wichtiger Tag für mich, nachdem ich wahrscheinlich eines der schwierigsten Jahre meiner Tenniskarriere hinter mir habe", sagte der 37-jährige Spanier im Siegerinterview am Center Court.
"Dominic hat auch harte Zeiten hinter sich"
Nadal klatsche oben ohne Beifall, als Thiem nach dem Night-Session-Match den Platz verließ. "Dominic hat auch harte Zeiten hinter sich, ich bin froh ihn auf dem Court zu sehen. Ich wünsche ihm für die Saison alles Gute", meinte Nadal, der zuletzt 2020 zwei Duelle gegen Thiem verloren hatte. Im direkten Duell mit dem Niederösterreicher führt er jetzt 10:6.
Rückfall in Satz zwei
Thiem war mit dem ersten Satz zufrieden, dieser sei "gut und ausgeglichen" gewesen. Satz zwei war dann aber eine klare Sache für Nadal und verlief enttäuschend für den Österreicher. "Ich habe direkt das frühe Break kassiert. Wenn er dann oben auf ist, selbst nach so langer Zeit ohne Match, läuft er vorne weg. Da war nichts mehr zu machen", zog der 30-Jährige Bilanz.
"Problem begleitet mich schon länger"
"Bei den Return-Games war ich generell zu weit weg", so Thiem, der sich keinen einzigen Breakball erarbeiten konnte. "Dieses Problem begleitet mich schon länger, dass ich als Returnspieler nicht genug Druck auf meine Gegner aufbauen kann. Gegen einen Spieler wie Nadal, der bei seinen Aufschlagspielen so dominant auftritt, ist das natürlich noch schwieriger."
Die Statistik untermauert das: Nadal machte im Match 90 Prozent der Punkte beim ersten Aufschlag und auch 80 Prozent der Punkte beim zweiten Service – extrem hohe Werte.
Thiem blickt jetzt nach vorne, will die positiven Dinge mitnehmen. Weiter geht es für ihn beim ersten Grand Slam des Jahres in Melbourne. Aktuell muss der Weltranglisten-98. für die Teilnahme bei den Australian Open in die Qualifikation, dort ist er kommende Woche topgesetzt. Bereits eine Absage eines Spielers würde aber Thiems Nachrutschen in das Hauptfeld bedeuten.
"Wenn ich direkt Hauptbewerb spiele, dann habe ich noch einige Trainingstage, wo ich mein Spiel weiterentwickeln will und die Schwächen, die mir heute aufgezeigt worden sind, verbessere", erklärte er.