Thiem nennt Krankheit, lässt Zukunft offen

Dominic Thiem ließ sich nach seiner Aufgabe bei den US Open vier Tage lang im Red Bull Athlete Performance Center in Thalgau durchchecken. Bauchkrämpfe hatten die Ex-Nummer-3 der Tennis-Welt beim letzten Major des Jahres in New York in Runde zwei gegen den späteren Halbfinalisten Ben Shelton (USA) zur Aufgabe gezwungen.

In Wien gab Thiem am Montagmorgen im Rahmen einer Pressekonferenz der Erste Bank Open ein Gesundheits-Update. 

"Ich war in Salzburg, hab mich von Montag bis Donnerstag durchchecken lassen. Ich habe eine ziemliche Magenentzündung, die in Behandlung ist. Ich kriege heute am Nachmittag die Befunde, das muss ich noch abwarten", sagte Thiem. "Wir erfahren, ob es Bakterien sind oder eine andere Ursache hat. Dann weiß ich mehr, weiß ich auch, wie ich das behandeln kann."

Ein Start im Davis Cup ab Freitag gegen Portugal in Schwechat ist für Thiem noch nicht fix.

"Je nachdem wie der Befund ausgeht, werde ich sehen, ob ich spielen kann oder nicht. Ich werde heute abwarten und dann eine intelligente Entscheidung treffen."

Thiem hat in den letzten Tagen nur locker trainiert. Das Problem mit dem Übergeben gab es zuletzt nicht. "Der Körper ist aber ein bisschen angeschlagen", sagt er. "Ich war marode beinander seit den US Open. Ich bin auch am 30. Geburtstag nur daheim auf der Couch gelegen."

Die Symptome behandelt er seit einer Woche. "Ich glaube nicht, dass es von der Ernährung ist, da passe ich gut auf."

"Eine Art Gastritis" hatte Manager-Bruder Moritz noch vor den US Open als Diagnose öffentlich gemacht. Da musste Thiem das Vorbereitungsturnier in Winston Salem absagen. In New York kamen dann die Probleme zurück. Bereits vor dem ersten Aufschlag gegen Bublik kämpfte er mit der Übelkeit, gegen Shelton war er nach einer Stunde stehend k.o.

Spielerisch war Thiem zuletzt in den USA zufrieden, körperlich kämpfte er gehörig. "Ich habe mich jeden einzelnen Tag beim Training übergeben. Spielerisch passte der Grundlevel. Ich werde aber jetzt ein paar Tage brauchen, bis ich wieder matchfit werde."

Nach "Heute"-Infos kämpfte Thiem seit einem Monat mit Krämpfen und Übelkeit. Beim Akt des Übergebens entleert sich aber sein Magen nicht. In New York schrie Thiem deshalb in Richtung seiner Box. "Es kommt nichts."

Bei den Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle wird US-Open-Finalist Daniil Medvedev die Nummer 1 sein. Fünf Top-10-Spieler und acht Spieler aus den Top 15 sind in Wien am Start. Thiem erhält von Turnierdirektor Herwig Straka eine Wild Card. "Es sind viele Top-10-Spieler dabei. Das macht die Herausforderung groß", sagt Thiem.

An den Heimsieg 2019 denkt Thiem am liebsten zurück. "Die Stimmung war sensationell."

Die Tennis-Fans müssen sich auf eine Änderung bei den Erste Bank Open einstellen. Neu wird die Farbe des Platzes in der Wiener Stadthalle sein. Der Platz wird blau sein, das Rundherum grau. "Das neue Farb-Schema ist moderner und klarer", sagt Turnierdirektor Herwig Straka.

Der Ticketandrang ist wie im Vorjahr, wo mehr als 70.000 Fans kamen, groß: "Wir könnten die Tage von Donnerstag bis Sonntag doppelt verkaufen", sagt Straka.