Tierische Rettung
Therapieschweinchen grunzen jetzt um Unterstützung
Die Minischweine "Eberhart" und "Sigi" dürfen sich seit Oktober beim Österreichischen Tierschutzverein im Auwald suhlen. Doch ein Pate wäre fein.
Die Idee, die zwei Minischweinchen "Eberhart" und "Sigi" für tiergestützte Therapie von Kindern und Jugendlichen anzuschaffen, dürfte wohl nicht so geklappt haben, wie zuerst angenommen. Vielleicht waren die Beiden auch nur bedingt für diese Arbeit geeignet, denn seit Oktober dürfen sie sich am Franz von Assisi Hof des Österreichischen Tierschutzvereins endlich im Matsch suhlen und richtig "schweinisch" verhalten.
Eichelschmaus
Seit ein paar Wochen genießen die beiden das artgerechte Leben im schattigen Auwald von Stockerau in Niederösterreich. "Ihre Nachbarn, die Ziegen und Schafe, haben sie anfangs mit Neugier beobachtet. Doch die Eingewöhnung der aufgeweckten und gutmütigen Mini-Schweine verlief völlig problemlos. Sie fühlen sich bereits sauwohl. Auch, weil derzeit von den Eichen reichlich Eicheln herabfallen – eine willkommene Delikatesse für Eberhart und Sigi", weiß Stephanie Lang, Leiterin des Assisi-Hofs in Stockerau.
Tierpatenschaft für Saubärchen
Obwohl "Eberhart" und "Sigi" dem Menschen durchaus zugetan sind und auch gegen Streicheleinheiten nichts haben, gehen die Tierschützer davon aus, dass sie wohl auf dem Hof bleiben werden. Vielleicht auch besser so, denn die Haltungsbedingungen für die sogenannten Minischweine (die erwachsen gar nicht mehr so "mini" sind) werden oftmals unterschätzt. Seit 1940 werden die kleinen "Grunzer" hauptsächlich leider als Versuchstiere für die medizinische Forschung gezüchtet und landen bei Privatpersonen auch mittlerweile als Haustier im Wohnzimmer.
Minischweine sind sensible und kluge Lebewesen, die sich gelegentlich auch als Therapietiere eignen. Doch hinter dem herzigen Äußeren verbergen sich Tiere, die viel Aufmerksamkeit und eine artgerechte Haltung benötigen. Tierexpertin Lang: "Obwohl sie meist sanftmütig, lernfähig und intelligent sind, ist ihre Haltung alles andere als einfach."
Sie dienen jedoch meist als Versuchsobjekt für menschliche Krankheiten wie Arteriosklerose, Osteoporose oder Fettleibigkeit. Oder für radiologische Studien. Auch werden sie für Toxizitätstests neuer Medikamente und Chemikalien eingesetzt.
Über eine Patenschaft würden sich die zwei Herren aber sehr freuen, denn immerhin könnten dadurch Kosten für medizinische Versorgung, Futter und auch die Pflege gedeckt werden und dem sorglosen Leben nicht im Wege stehen. Ein besonderes Goodie wäre ein Besuch auf dem Hof, denn als Pate darf man sich von der besten Haltung seiner Schützlinge natürlich überzeugen. HIER geht’s zur Tierpatenschaft!
Auf den Punkt gebracht
- Die Minischweine "Eberhart" und "Sigi" leben seit Oktober im Franz von Assisi Hof des Österreichischen Tierschutzvereins und genießen dort ein artgerechtes Leben
- Obwohl sie ursprünglich für tiergestützte Therapien angeschafft wurden, suchen sie nun Paten, die ihre Pflege und Versorgung unterstützen, da sie wahrscheinlich dauerhaft auf dem Hof bleiben werden