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"The Quarry": Endlich wieder richtig guter Horror!
Nachdem Supermassive Games mit "Until Dawn" ein wahren Horror-Revival losgetreten hat, kommt mit "The Quarry" nun ein ganz neues Grusel-Abenteuer.
"Until Dawn" war zwar spielerisch nicht die große Revolution, das Game hatte 2015 auf der PlayStation 4 aber einen Nerv getroffen. Die klassische Serienmörder-Geschichte, die sich im Spielverlauf zu etwas noch weit düsterem entwickelte, gab dem Spieler nur die Aufgabe, die sehr begrenzte Umgebung etwas zu erkunden und in entscheidenden Momenten die richtige Entscheidung zu treffen, damit alle oder möglichst viele Mitglieder eine Runde junger Erwachsener das Game überlebt.
Später bildete das Erfolgsrezept im Stile klassischer Horrofilme die Grundlage für die "The Dark Pictures Anthology", eine Horror-Viderospielreihe, die nur lose miteinander verknüpft ist und Spieler in jeweils andere Grusel-Szenarien einlud. Während Gamer noch 2022 den neuesten Teil "The Devil in Me" präsentiert bekommen sollen, feilt Supermassive Games mit "The Quarry" auch bereits an einem separaten neuen Horror-Game. "Heute" konnte es vorab bereits kurz ausprobieren.
Partynacht wird zum wilden Überlebenskampf
Bei "The Quarry" handelt es sich um ein Koop-Horror-Game für PlayStation 4 und 5, Xbox One und Series X|S sowie PC, das bereits am 10. Juni erscheinen soll. Und waren "Until Dawn" und die "The Dark Pictures Anthology"-Games schon gut, dann dürfte "The Quarry" grandios werden, zumindest dem Anspiel-Eindruck nach zu urteilen. Von der Handlung wollen wir dabei noch nicht allzu viel verraten, schließlich lebt das Story-getriebene Game von Schreck- und Überraschungselementen.
Spielbar waren bereits das zweite und dritte Kapitel des Games, alles in allem mit einer Spielzeit von knapp über einer Stunde und nur als Einzelspieler. Der Plot ist dabei wieder an ganz klassische Horror- und Slasher-Werke angelehnt. In einem beschaulichen Wald steht die letzte Nacht eines Sommercamps an, in der anständig gefeiert werden soll. Neun junge Betreuer erwartet allerdings eine Nacht des Schreckens, in der ein brutaler Kampf ums Überleben ausbricht.
Verschiedene Filter für das Horror-Erlebnis
In Sachen Horror-Cliches schöpft "The Quarry" dabei aus den Vollen: Ein mysteriöser Killer soll sich im Camp herumtreiben, unter den Jugendlichen ist vom supersexy Model bis zum gemobbten Langweiler alles dabei und die Gespräche zwischen den Beteiligten beschränken sich zum größten Teil auf supercoole Sprüche oder saukomische Blödheiten. Und ganz ehrlich: Das macht einfach riesigen Spaß, bei dem man sich einfach zurücklehnen und toll inszenierte Grusel-Stimmung freuen kann.
Apropos inszenierte Grusel-Stimmung: Im fertigen Spiel werden die Zocker wählen dürfen, ob sie das Game mit verschiedenen Grafik-Filtern erleben wollen. Indie-, 80er- und klassischer Schwarzweiß-Horror-Filter sollen zur Auswahl stehen. Gespielt wird wieder in Third-Person-Perspektive, wobei die erkundbaren Abschnitte wieder sehr begrenzt und die Kameraposition in den meisten Fällen fixiert zu sein scheint. Grafisch wurde das Spiel allerdings anständig aufgepeppt.
Keine Gruselfratzen und frisches Gameplay
Sofort fallen zwei Dinge auf, die "The Quarry" anders und besser macht als die genannten Horror-Games. Zum einen ist das die Animation der Figuren und vor allem deren Gesichter. Bewegungen sehen nun weit flüssiger und natürlicher aus und auch von gruseligen Fratzen und verzögerten Mundbewegungen bei Dialogen ist nun im Vorschau-Material keine Spur mehr. "Modernste Face-Capture- und filmische Lichttechnik" nennt Supermassive Games da als Grund für die sehr schicke Optik.
Dass man einige Figuren davon schnell erkennt, liegt an einer unglaublichen Star-Dichte unter den Protagonisten. Mit an Bord sind etwa David Arquette, Ariel Winter, Brenda Song, Evan Evagora, Halston Sage, Justice Smith, Miles Robbins, Siobhan Williams, Skyler Gisondo, Zach Tinker, Ethan Suplee, Grace Zabriskie, Lance Henriksen, Lin Shaye und Ted Raimi. Zum anderen gibt es noch mehr und auch ganz neue Gameplay-Elemente sowie nun unglaubliche 186 verschiedene Enden.
Wohl wieder ein recht hoher Wiederspielwert
ZU den typischen Gameplay-Elementen wie verschiedenen Antworten in Dialogen und Aktionen bei Handlungen kommen auch wieder Quicktime-Events, die flotte Finger erfordern, aber auch kleine Neuerungen wie das Luft-Anhalten per Knopfdruck. Gut möglich, dass Supermassive Games noch solch kleine Gameplay-Spielereien wie das Stillhalten des Controllers, das bereits in "Man of Medan" vorkam, auch in "The Quarry" verpackt hat.
Bei den Aktions-Entscheidungen selbst ist für die Spieler im ersten Durchlauf meist wieder kaum erkennbar, was denn genau die "richtige" Entscheidung wäre. So darf man wählen, ob man bei drohender Gefahr alleine aus der Gruppe flüchtet oder bei einer Suche im Wald unheimlichen Echos nachgehen will. Egal ob man etwas tut oder nicht, beides kann schnell ins Verderben fühlen und der einen oder anderen Spielfigur das Leben kosten. Der Wiederspielwert dürfte also wieder hoch sein.
Da kommt wieder Horror-Kinofeeling auf
Wer sich an die Schneeballschlacht und das Dosenschießen in "Until Dawn" erinnert, darf sich freuen, dass die Entwickler auch in "The Quarry" solche kleine Spielereien verpackt haben. So darf man etwa in einer kurzen Passage etwa mit einem Gewehr selbst zielen und auf Melonen schießen. Auch solch etwas "freieren" Gameplay-Passagen dürften erneut öfters vorkommen. Bleiben die wirklich extrem gut aussehenden Videosequenzen, die Horror-Kinofeeling aufkommen lassen.
Grafisch sieht alles noch einmal aufpolierter und flüssiger aus als in den bisherigen vergleichbaren Spielen von Supermassive Games. Spielen wird man übrigens nicht nur im Einzelspielermodus, sondern auch im Koop dürfen. Der Online-Koop soll zwar erst einige wenige Wochen nach Release nachgereicht werden, lokal wird man aber sofort starten dürfen. Ob es dabei gemeinsame und getrennte Passagen für die beiden Spieler geben wird, ist noch offen.