Österreich

Thalia verkaufte Massenmörder-Manifest in Österreich

Im Online-Shop eines österreichischen Buchhändlers konnte man das Buch des rechtsextremen Attentäters und Terroristen Anders Breivik erwerben.

Heute Redaktion
Teilen
Die rechtsextreme Schrift von Massenmörder war bestellbar.
Die rechtsextreme Schrift von Massenmörder war bestellbar.
Screenshot

Peinliche Panne mit Folgen: Auf der Homepage des deutschen Buchhändlers Hugendubel und im Online-Shop von Thalia konnte man das menschenverachtende Manifest des norwegischen Mörders Anders Behring Breivik bestellen. Nach Kritik wurde die klar rechtsextreme Schrift sofort aus dem Sortiment genommen. Breivik verschickte sein 1500 Seiten langes Machwerk im Juni 2011 unmittelbar vor dem kaltblütigen Mord an insgesamt 77 unschuldigen Menschen in Oslo und Utoya an verschiedene Empfänger – über einen dieser und rechtsextreme Zirkel fand das unsägliche Machwerk nun offenbar einen Weg in den regulären Buchhandel.

Thalia gesteht Fehler ein

"Ja das ist korrekt, das Buch war für kurze Zeit im Thalia Online-Shop verfügbar", bestätigte Thalia Sprecherin Gisela Ploch eine "Heute"- Anfrage. Die Erklärung: "Der Buchhandel stößt bei der Filterung von antisemitischen oder rassistischen Inhalten, durch entsprechende Schlagworte aktuell an Grenzen." Offenbar versuchen Herausgeber auch sofortige Sperren ihrer Publikationen durch immer wieder neue ISBN-Nummern oder Verlagsnamen zu umgehen. Laut Thalia fehlt hier auch eine international einheitliche Systematik und Organisation, die rechtsextreme Bücher auf den Index setzt. "Vor allem bei fremdsprachigen Büchern sind die Herausforderungen besonders groß", klagt Ploch.

Breivik in Haft, sein Buch im Handel

Hilfe will man sich nun bei externen Organisationen holen, um diskriminierende Inhalte besser identifizieren zu können, heißt es. Denn während Breivik, der zur Höchststrafe von 21 Jahren und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt wurde, im Gefängnis sitzt, soll sein rechtsextremes Gedankengut nicht erneut in den freien (Buch-)Handel gelangen.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus.</strong> Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. <a data-li-document-ref="120078967" href="https://www.heute.at/s/schild-vor-restaurant-loest-hitzige-debatte-aus-120078967">Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert &gt;&gt;&gt;</a>
    18.12.2024: Schild vor Restaurant löst hitzige Debatte aus. Ein Restaurant an der Nordsee ruft Gäste auf, doch bitte nett zu der Bedienung zu sein. Auf Facebook wird das Schild dazu hitzig diskutiert >>>
    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View