Betrugs-Prozess

Teure Privatklinik für Mama: Sohn zahlt 47.000 € nicht

Ein 61-Jähriger wollte das Beste für seine kranke Mutter und brachte sie in ein kostspieliges, steirisches Reha-Zentrum. Er beglich die Rechnung nie.

Österreich Heute
Teure Privatklinik für Mama: Sohn zahlt 47.000 € nicht
Ein Niederösterreicher brachte seine schwerkranke Mutter in einer Privatklinik unter und beglich die Rechnung nicht.
iStock (Symbol)

Das Leben eines Niederösterreichers veränderte sich für immer, als seine betagte Mutter gleich zwei Schlaganfälle an einem Tag erlitt. Der 61-Jährige bangte erst um sie und wollte sie dann bestmöglich versorgt wissen. Er brachte sie deshalb nach einem Aufenthalt im Krankenhaus in eine steirische Privatklinik, die er sich eigentlich gar nicht leisten konnte. Seine finanziell bedrückende Situation verschwieg der besorgte Sohn, der deshalb diese Woche am Grazer Straflandesgericht wegen schweren Betrugs auf der Anklagebank saß. Er blieb der Reha-Einrichtung 47.000 Euro schuldig.

Der Tagespreis von 615 Euro hatte sich nach einem mehrmonatigen Aufenthalt schnell summiert. "Den ersten Monat in der Klinik hat noch die Pensionsversicherung bezahlt. Dann hieß es, die PVA würde weiter übernehmen, was aber nicht der Fall war. Dann hab ich den Kostenvoranschlag unterschrieben", beschreibt der Angeklagte seine Notsituation, so die "Kleine Zeitung". Seiner Mutter ging es zwar immer besser, er selbst wusste jedoch nicht, wie er die Rechnung bezahlen sollte.

"Eine Notsituation"

Obwohl er wegen eines 14-seitigen Exekutionsverfahren aktenkundig ist, hoffte der 61-Jährige bis zum Schluss, "das Geld auftreiben zu können". Er wollte "mit Hilfe von Zweiten oder Dritten" seine Schulden begleichen. Richterin Verena Oswald brachte es beim Prozess auf den Punkt: "Ich gehe davon aus, dass Sie die Summe nicht zahlen können. Sie haben bereits die Privatklinik, dann die Polizei vertröstet."

Der Niederösterreicher zeigte sich geständig. Seine Mutter ist in der Zwischenzeit verstorben, doch seine offenen Rechnungen wiegen noch immer schwer. Die Richterin bot dem bisher unbescholtenen Angeklagten nun eine Diversion an. Es sei "eine Notsituation, bedingt durch Ihre pflegebedürftige Mutter" gewesen, räumte sie ein. Der Niederösterreicher muss nun innerhalb seiner zweijährigen Probezeit die Schulden begleichen.

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    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 61-jähriger Mann brachte seine kranke Mutter in eine teure Privatklinik in der Steiermark, konnte die Rechnung von 47.000 Euro jedoch nie begleichen, was zu einem Betrugsprozess führte
    • Er verschwieg seine finanzielle Situation und hoffte bis zuletzt, das Geld auftreiben zu können, wurde jedoch angeklagt
    • Trotz des Todes seiner Mutter wiegen die offenen Rechnungen noch immer schwer, die Richterin bot ihm eine Diversion an
    red
    Akt.