Mann tötet Frau und Kinder

"Teufel war im Haus" – Bluttat schockt ganz Italien

Unfassbar, welche Horror-Taten ein Mann (56) auf Sizilien in der vergangenen Woche beging: Er tötete seine Frau und zwei seiner Kinder.

20 Minuten
"Teufel war im Haus" – Bluttat schockt ganz Italien
Die Ermittler der Carabinieri fanden im Haus die Leichen der zwei Söhne vor. Die Leiche von B.s Frau wurde von ihm nicht unweit des Hauses verbrannt.
Alberto Lo Bianco / PA / picturedesk.com

Sie ist die Einzige, die diesen Wahnsinn unbeschadet – zumindest in körperlicher Hinsicht – überlebte. Den Grauen der vergangenen Tage musste sie aber dennoch mit ansehen: Eine 17-Jährige aus der Gegend um Palermo wurde Zeugin davon, wie ihr Vater Giovanni B. (54) innerhalb mehrerer Tage fast die gesamte Familie auslöschte.

Der "Corriere della Sera" berichtet von dem Fall: Zuerst tötete der Mann, vermutlich bereits am 2. Februar, seine Frau Angela. Seine Söhne, Kevin (15) und Emanuel (5), wurden erst eine Woche später, am vergangenen Freitag, ermordet. Nur die 17-jährige Tochter, die immer der Liebling ihres Vaters gewesen sein soll, überlebte das Martyrium. Was sie den Carabinieri bisher über die Horror-Woche erzählt hat, macht fassungslos.

Gibt es weitere Beteiligte?

Denn offenbar glaubte der Mann, bei seiner Familie eine Art Exorzismus durchführen zu müssen. Das sagte er zumindest am Telefon, als er nach den Taten die Carabinieri anrief: "Es war der Teufel im Haus. Ich habe meine Familie getötet, kommt mich holen, ich warte auf euch." Ersten Ermittlungserkenntnissen zufolge war auch ein befreundetes Paar, das die B.s in einer evangelischen Glaubensgemeinschaft kennengelernt haben, an den Taten beteiligt. Sie sollen die Kinder gemeinsam mit dem Vater gefoltert und anschließend getötet haben. Alle sitzen nun gemeinsam in Pagliarelli, dem Gefängnis von Palermo, ein.

Dass der Familienvater glaubte, der Teufel sei im Haus, hat wohl maßgeblich mit dem Einfluss des Paares zu tun. Unzählige Textnachrichten zwischen ihnen und B. fanden sich auf dem Handy des Familienvaters.

Überlebende muss mit Leichen im Haus bleiben

Klar ist dagegen: Die Leiche seiner getöteten Frau wurde nach der Tat nicht unweit der Wohnung von B. verbrannt – offenbar gehörte dies zur vermeintlichen Teufelsaustreibung dazu. Die beiden Söhne wurden erst einige Tage später von ihrem Vater erstickt, einer von beiden war zuvor im Haus angekettet gewesen.

Die Tochter dagegen wurde vom Vater nicht angerührt, sie musste aber noch mehrere Tage mit den Leichen im Haus verbringen. Als sie von den Carabinieri im Haus aufgefunden wurde, war sie desorientiert und stand vermutlich unter Drogeneinfluss. Sie wurde von den Einsatzkräften an einen geschützten Ort gebracht.

Vater war wohl religiöser Fanatiker

Die Ermittler stehen derzeit noch vor vielen Fragen: Wie konnte sich der Familienvater so krass radikalisieren? Welche Rolle spielte das befreundete Paar? Warum wurde die Tochter verschont? Warum bekam aus der Nachbarschaft niemand mit, was sich im Haus abspielte?

Dass B. ein religiöser Fanatiker war, wird indes schon durch einen Blick auf seine Social-Media-Accounts klar: Dort finden sich unzählige religiöse Posts mit Psalmen oder Abschnitten aus dem Evangelium. Auch zu Roberto Amatulli, einem Frisör und selbst ernannten Teufelsaustreiber aus Bari, soll B. Kontakt gehabt haben.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Mann auf Sizilien tötet seine Frau und zwei seiner Kinder in dem Glauben, dass sie von Dämonen besessen seien, während seine 17-jährige Tochter das Martyrium überlebt
    • Die Ermittler untersuchen die Rolle eines befreundeten Paares, das möglicherweise an den Taten beteiligt war, und stellen sich die Frage, wie der religiöse Fanatiker zu solchen Horror-Taten fähig war
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