Alltag von Verzicht geprägt

Teuerung kostet Zweifach-Mama letztes Alltags-Highlight

Die Teuerung hat das Land weiter fest im Griff. Vor allem Familien kämpfen mit den hohen Lebenskosten, an Zusatzausgaben ist oft nicht zu denken. 

Oberösterreich Heute
Teuerung kostet Zweifach-Mama letztes Alltags-Highlight
Das letzte Highlight des Alltags – eine Karte für den Zoo – ist für eine junge Mama nicht mehr leistbar. Sozialarbeiterin Nadine Bliem (kl. Foto) erzählt ihre Geschichte.
Getty Images/Denise Auer/"Heute"-Montage

So geht es auch einer jungen Zweifach-Mama aus Oberösterreich, wie Volkshilfe-Sozialarbeiterin Nadine Bliem im Rahmen einer Pressekonferenz schildert.

Alltag von Verzicht geprägt

Die Mutter zweier Kinder (4 und 9) lebt im ländlichen Raum Oberösterreichs in einer Mietwohnung, arbeitet Teilzeit. Sie wird schon seit etwa April von der Volkshilfe betreut. "Du zahlst und zahlst und siehst nix", zitiert die Sozialarbeiterin die verzweifelte Mama. Der Alltag der Familie sei von Verzicht geprägt, das trifft natürlich auch die Kinder.

Das ältere Kind hat Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche, Anm.), das Training dafür kostet im Jahr etwa 1.000 Euro, wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Die Volkshilfe sprang ein, bezahlte das Training. Durch den Wohnort am ländlichen Raum sei die Familie auch auf ein Auto angewiesen. Doch auch hohe Spritkosten machen der Mama Sorgen.

Letztes Highlight nicht mehr leistbar

"Das Highlight dieser Familie ist immer der Besuch im Tierpark", erzählt Sozialarbeiterin Bliem. Die einzige "Gönnung" der Familie sei eine Jahreskarte für den Zoo in der Nähe. Das gibt der Mutter und den beiden Kindern auch immer wieder Kraft für den Alltag. Doch dieses letzte Highlight scheint nun auch erloschen zu sein.

"Kürzlich hat sie mich angerufen. Das Auto und die Waschmaschine sind innerhalb kürzester Zeit kaputt gegangen. Das Weihachtsgeld hat sie also praktisch ausgegeben, bevor es überhaupt da war. Jetzt wird sich die Jahreskarte für den Tierpark nicht mehr ausgehen", schildert Bliem das Telefonat mit der verzweifelten Mutter.

Hälfte der Befragten hat Angst vor Zukunft

So wie dieser Familie geht es in Österreich wohl gerade vielen. Die Sozialarbeiterin erzählt von einer Mama, die auf willhaben das gesamte Wohnungs-Mobiliar verkauft hat, um sich und den Sohn über Wasser zu halten. Oder von einem Vater, der immer gut verdient hat und nun aufgrund eines Unfalls die Miete nicht mehr zahlen kann. 

Teuerung und fehlende Unterstützung machen den Menschen zu schaffen. Laut dem aktuellen Sozialbarometer der Volkshilfe hat die Hälfte der befragten Menschen in Österreich Angst vor der Zukunft. Die Volkshilfe versucht, durch zahlreiche Projekte Abhilfe zu schaffen.

Die neueste Kampagne "Deine Spende, meine Bildung" etwa ermöglicht armutsbetroffenen Kindern Unterstützungen durch Nachhilfe oder Förderunterricht, um ihnen einen besseren Schulabschluss zu ermöglichen. Alle Infos unter: volkshilfe.at/meine-spende/jetzt-spenden/donations/deine-spende-meine-bildung/

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