Wirtschaft
Tesla und Elon Musk freuen sich über Rekordgewinn
Das siebte Quartal mit schwarzen Zahlen in Folge ist für Tesla zweifelsohne ein Erfolg. Dabei spielen auch Abgasrechte und Bitcoins eine Rolle.
Tesla schaffte im Auftaktquartal bereits das siebte Vierteljahr mit schwarzen Zahlen in Folge. Ein wichtiger Faktor war jedoch abermals der Handel mit Abgaszertifikaten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern und so gesetzliche Vorgaben etwa in Kalifornien oder Europa zu erfüllen.
Im ersten Quartal setzte Tesla damit 518 Millionen Dollar um. Außerdem profitierte die Bilanz von einer Investition in die Kryptowährung Bitcoin, mit der das Unternehmen im Februar Schlagzeilen gemacht hatte. Tesla hatte sich für 1.5 Milliarden Dollar mit Bitcoins eingedeckt, dann rund 300 Millionen wieder verkauft und daran gut 100 Millionen verdient.
Hohe Nachfrage in China
Die Erlöse stiegen um 74 Prozent auf 10.4 Milliarden Dollar. Tesla lieferte im ersten Quartal 184.877 E-Autos aus – das entspricht im Vergleich zum Vorjahr mehr als einer Verdopplung und einer neuen Bestmarke seit der Konzerngründung 2003.
Besonders in China war die Nachfrage hoch, auch wenn Tesla hier mit Beschwerden konfrontiert war.
Zuletzt hatte es sogar einen Eklat durch einen Protest bei der Shanghaier Automesse gegeben, der Tesla weiter unter Druck brachte.
Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einer Steigerung der weltweiten Auslieferungen um rund 50 Prozent, ungeachtet der steigenden Konkurrenz. 2020 hatte Tesla über eine halbe Million E-Autos an die Kundschaft gebracht. Der Bau und Betriebsstart neuer Autofabriken in Grünheide nahe der deutschen Hauptstadt Berlin und im US-Bundesstaat Texas soll das Wachstum dieses Jahr zusätzlich beschleunigen.
"Autopilot" bei tödlichem Unfall aktiviert?
Nach einem tödlichen Unfall in Texas geriet zudem Teslas Fahrassistenzsystem mit dem umstrittenen Namen "Autopilot" wieder in die Schlagzeilen. Die genaueren Umstände werden derzeit noch ermittelt, doch nach Angaben der örtlichen Polizei dürfte der Fahrersitz leer gewesen sein, als zwei Männer mit einem Tesla gegen einen Baum prallten und dabei ums Leben kamen.
Musk hatte umgehend verkündet, dass der "Autopilot" nach bisher verfügbaren Daten nicht aktiviert gewesen sei. Bei einer Konferenzschalte mit Investoren und Analysten wurde dies nach der Bilanzvorlage noch einmal bekräftigt.
Fahrlässige Nutzung
Tesla-Manager Lars Moravy erklärte, dass das Lenkrad "deformiert" gewesen sei, was drauf hinweise, dass doch jemand am Steuer gewesen sei. Berichte, wonach das Fahrassistenzsystem angeschaltet gewesen sei, seien "vollkommen falsch", sagte Musk. Die verantwortlichen Journalisten sollten sich schämen.
Tesla steht wegen der Bezeichnung "Autopilot" schon lange unter Druck.
Kritiker finden, dass der Name eine Übertreibung ist, die zu fahrlässiger Nutzung einladen könnte. Die nächste Evolutionsstufe des Programms nennt Tesla sogar "Full Self-Driving" (komplett selbstfahrend) – obwohl es nach gängigen Kriterien weiter lediglich ein Assistenzsystem bleibt.