Prozess in Steyr

Terrorpläne, Bomben-Skizzen: 17-Jähriger verurteilt

Ein erst 17-Jähriger wurde am Freitag in Steyr zu 22 Monaten Haft verurteilt. Der junge Mann soll Anschläge auf Synagogen geplant haben.

Oberösterreich Heute
Terrorpläne, Bomben-Skizzen: 17-Jähriger verurteilt
Der junge Mann soll Anschläge geplant haben, es wurden auch Anleitungen zum Bombenbau gefunden.
fotokerschi.at

Vor Gericht machte der junge Mann am Freitag einen völlig harmlosen Eindruck. Doch die Anschuldigungen gegen ihn waren schwer. Der 17-Jährige soll auf Social-Media-Plattformen einschlägiges Material gepostet haben. Zudem wurden bei ihm Fotos und Clips mit Hinrichtungen gefunden, er soll mit dem Islamischen Staat sympathisiert haben. Außerdem wurden, so die Anklage, Anleitungen und Skizzen zur Herstellung von Waffen und Bomben entdeckt.

Der Verteidiger sah das alles etwas anders. Es sei alles nicht so ernst gemeint gewesen, der junge Mann habe nur sehen wollen, wie andere User in Chats auf ihn reagieren. Das ganze sei für ihn eher wie ein Computerspiel gewesen. Das steht im starken Kontrast zur Anklageschrift. Dort ist von einer terroristischen Vereinigung und einer kriminellen Organisation die Rede gewesen.

Am 7. Dezember war der damals 16-Jährige festgenommen worden. Der Beschuldigte habe verschiedene Tatorte in Erwägung gezogen (Wien, Paris). Das haben Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und der Chef der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner, im Dezember in Wien bekannt gegeben.

Urteil ist rechtskräftig

Urteil: 22 Monaten Haft, vier davon unbedingt, wegen des "Verbrechens einer terroristischen Vereinigung", der "Bildung einer kriminellen Organisation", der "Anleitung zur Begehung einer terroristischen Straftat", das waren die Gründe. Auch wegen des Besitzes von kinderpornografischen Bildern wurde der Mann schuldig gesprochen.

Zuvor hatte die renommierte Gutachterin Adelheid Kastner die Reife des jungen Mannes untersucht. Der Staatsanwalt hatte noch einmal untermauert, dass es sich dabei nicht um einen "Scherz" handeln könne.

Weil der 17-Jährige schon vier Monate lang in U-Haft war, konnte er dann übrigens nach dem Urteilspruch mit seinen Eltern sofort nach Hause gehen. Der 17-jährige Bursch mit Migrationshintergrund lebt in der Nähe von Steyr, ist bisher nicht aufgefallen.

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