Waffenversteck vermutet

Terror-Verdacht – wollte er den Steffl sprengen lassen?

Neue Details zum angeblichen Anschlag in Wien: Der 30-jährige Tadschike soll den Auftrag gegeben haben – nach einem Waffenversteck wird gesucht. 

Christian Tomsits
Terror-Verdacht – wollte er den Steffl sprengen lassen?
Das ist der verdächtige Tadschike (30), der aus Deutschland nach Wien reiste und dort den Dom auskundschaftete.
Doku NÖ/zVg

"Ich kenne diesen Mann nicht" – das behauptet der Wiener Terrorverdächtige Madad A. (28) in seiner Einvernahme felsenfest. Auf einem ihm vorgelegten Passfoto ist der in Deutschland festgenommene Mukhammadrajab B. (30) abgebildet. Der in Deutschland lebende Tadschike soll am 8. und am 18. Dezember des Vorjahres seinen Landsmann Madad A. in einer Asyl-Unterkunft in Wien-Ottakring besucht haben. Außerdem habe er gemeinsam mit ihm den Wiener Steffl abgefilmt und nach Überwachungskameras ausgekundschaftet – wir berichteten. Nun steht fest: Der "Deutsche" soll hinter den Terror-Plänen in Wien und Köln stecken und im Hintergrund die Fäden gezogen haben.

Mukhammadrajab B. (30) wurde vor Weihnachten im deutschen Ort Wesel festgenommen. Am Vormittag des 23. Dezembers wurde sein 28-jähriger mutmaßlicher Komplize und dessen Frau (26) in der Wiener Thaliastraße festgenommen. Das Paar war erst im Februar 2022 aus der Ukraine geflüchtet. Auslöser der Terror-Razzia am Weihnachtstag soll ein Geheimdienst-Tipp aus Deutschland gewesen sein. Offenbar wurden verdächtige Chat-Nachrichten im normalen Facebook-Messenger von der Behörde mitgelesen. Dabei soll es um konkrete und koordinierte Anschläge in mehreren europäischen Großstädten gegangen sein, ausgeführt im Namen des "Islamischen Staats Provinz Khorasan" (ISPK).

Der Zugriff durch Elite-Cops in Wien-Ottakring erfolgte keinen Tag zu früh: Denn der angeblich geplante Angriff sollte während des gut besuchten Weihnachtsgottesdienst im Wiener Steffl stattfinden – durch einen Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel oder durch einen bewaffneten Angreifer.

Den Auftrag für die Terrortat soll das Wiener Paar direkt vom 30-Jährigen erhalten haben, der seit seiner Verhaftung in Deutschland auf seine Auslieferung nach Österreich wartet. Angeblich fand die Polizei am Mobiltelefon des "Deutschen" ein Foto vom Führerscheins des in Wien lebenden 28-Jährigen. Der zeigt sich – wie alle Verdächtigen in der Causa – nicht geständig. Auch seine Frau sagt aus, dass sie den 30-Jährigen nie in deren Wohnung gesehen habe. "Ich habe nur Tee für Gäste gekocht und durfte nicht ins Wohnzimmer", so die Frau.

Terror-Alarm zu Weihnachten und Silvester

Doch die Verdachtslage gegen die drei Tadschiken wird immer konkreter – sogar von einem versteckten Sprengstoffgürtel oder von vergrabenen Waffen im Wienerwald sei die Rede. Gefunden wurde jedoch (noch) nichts. Aktuell wird fieberhaft die Handyauswertung von insgesamt 14 sichergestellten Mobiltelefonen vorangetrieben. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Polizeipräsenz am Wiener Stephansplatz:

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    Terror-Angst zu Silvester – Beamte bewachen Wiener City
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