Nahost-Konflikt

Terror-Tunnel "unter meisten Häusern" in Gaza

Laut Angaben des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari würden sich "unter den meisten Häusern" in Gaza versteckte Tunnel-Systeme befinden.

Terror-Tunnel "unter meisten Häusern" in Gaza
Ein israelischer Soldat steht vor dem Eingang eines Tunnels im Gazastreifen - wo genau sich dieser Tunnel befindet, ist nicht bekannt.
- / AFP / picturedesk.com

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben "unter den meisten Häusern" im Gazastreifen Terrortunnel oder Waffenverstecke der islamistischen Hamas entdeckt. Zudem sei "die Mehrheit der Schulen, Moscheen, Spitäler und internationalen Einrichtungen von der Hamas für ihre militärischen Operationen genutzt" worden, schrieb der israelische Armeesprecher Daniel Hagari in einem am Sonntag (Ortszeit) veröffentlichten Gastbeitrag für die US-Zeitung "Wall Street Journal".

Israels Armee hatte schon zuvor immer wieder erklärt, dass die Hamas zivile Einrichtungen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutze. Die Angaben des Militärs lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas wolle die Welt glauben machen, dass Israels Armee gegen ganz Gaza Krieg führe. "In Wirklichkeit richtet sich unser Krieg gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza", schrieb Hagari und fügte hinzu: "Wir führen diesen Krieg schweren Herzens und sind uns des tragischen Verlustes von Zivilisten auf beiden Seiten bewusst".

Militär legt Rafah-Offensive Pläne vor

Das israelische Militär hat vor der geplanten Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens dem Kriegskabinett seine weiteren Einsatzpläne vorgelegt. Wie das Militär in der Nacht zum Montag bekannt gab, habe man dem Kabinett "einen Plan für die Evakuierung der Bevölkerung aus den Kampfgebieten im Gazastreifen und den kommenden Einsatzplan vorgelegt." Außerdem sei ein Plan für die Bereitstellung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen gebilligt worden, "der die Plünderungen im Nordstreifen und in anderen Gebieten verhindern soll", hieß es. Einzelheiten wurden in der kurzen Mitteilung nicht genannt.

Auch Rafah, wo 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Umständen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets suchen, wurde in der Mitteilung des israelischen Militärs nicht ausdrücklich erwähnt.

Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu will trotz der laufenden Verhandlungen über eine Waffenruhe die Pläne für eine Militäroffensive in Rafah zügig auf den Weg bringen. Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, kündigte er am Wochenende an. Der Plan werde auch die Evakuierung der Zivilbevölkerung einschließen. Die Arbeitswoche begann in Israel am Sonntag.

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