Salzburg
Terror-Angeklagter zeichnete Exekution seines Anwalts
Dem 16-Jährigen wäre ein Selbstmordanschlag zuzutrauen gewesen, so der Staatsanwaltschaft.
Ein Teenager musste sich am Mittwoch vor dem Landesgericht Salzburg wegen Terror-Vorwürfen verantworten: Laut Anklage sei der Jugendliche fanatischer Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gewesen und wäre sogar zu einem Selbstmordanschlag bereit gewesen. Er habe Gewaltvideos von Hinrichtungen und Morden im Internet verbreitet, sowie Anleitungen zum Bau von Splitterbomben geteilt.
Der Angeklagte bezeichnete sich laut ORF selbst als einen religiösen Tschetschenen. Faszination für Propagandaliedern mit Zeilen wie "…schlachte Ungläubige, töte Polizisten, wir bomben euch ins Feuer" und verherrlichende Berichte aus dem Irak hätten ihn von der IS-Ideologie überzeugt. Hinrichtungsvideos seien erst schockierend gewesen – zum Beispiel Fußballspielen mit einem abgeschlagenen, menschlichen Kopf –, doch dann habe er sich daran gewöhnt, sagte der Jugendliche.
Gewalt-Zeichnung von Ex-Verteidiger "zum Schämen"
Dass er noch in Untersuchungshaft IS-Propaganda gezeichnet habe, auch das Köpfen seines früheren Verteidigers, nannte der 16-Jährige "zum Schämen" und "peinlich". Er wolle mit der Szene nichts mehr zu tun haben.
Gehirnwäsche sei mit ihm betrieben worden, sagte die zuständige Richterin. Das Urteil von 18 Monaten Haft ist nicht rechtskräftig: Der Jugendliche akzeptierte es, doch die Staatsanwaltschaft gab keine Erklärung ab.