Taylor Swift-Absage

Terror-Alarm: "70 Hochrisiko-Gefährder in Österreich"

TikTok-Radikalisierung: Immer mehr junge Menschen sind bereit, tödliche Gewalt gegen unseren westlichen Lifestyle anzuwenden, so Nicolas Stockhammer.
Michael Pollak
08.08.2024, 21:50

Der Schock sitzt tief. Österreich im Visier von islamistischen Attentätern. Ausgerechnet bei einem der drei Taylor Swift-Konzerte in Wien, bei denen jeweils 65.000 Fans ausgelassen feiern wollen, sollte eine Bombe gezündet werden.

"Heute" fragte Nicolas Stockhammer, den renommierten Extremismusforscher der Donau-Uni Krems, warum gerade ein solches Konzert für Terroristen ein gutes Ziel wäre? "Primär wollen diese Menschen Panik erzeugen. So ein Konzert steht prototypisch für das westliche Leben, also für liberalen Lifestyle und freizügigem Feiern."

Bei Ariana Grande-Konzert starben 23 Fans

Islamisten – so der Experte – nehmen bestimmte Zielgruppen ins Visier. Hier eben die Jungen. Im Jahr 2017 gelang einem Terroristen in Manchester ein Anschlag auf ein Ariana Grande-Konzert. Der Islamist zündete eine Bombe 23 Menschen starben, 116 wurden verletzt.

"Das hatte große Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das Sicherheitsempfinden wurde stark beeinträchtigt. So ein Attentat hinterlässt eine große Schockwirkung. Eltern überlegen, ob ihre Kinder auf Konzerte gehen dürfen", so Stockhammer. Der Hintergrund: "Das strategische Ziel ist zu zeigen, die 'dekadente und liberale' Lebensweise soll aufhören – aus Sicht der Islamisten."

Österreich in Gefahr. Auch bei uns radikalisieren sich immer mehr Menschen, so Stockhammer: "In Österreich wächst das Potenzial seit dem Terror-Anschlag auf Israel durch die Hamas (Anm.: 7. Oktober 2023, 1.200 Menschen wurden bestialisch getötet). Seitdem gibt es eine breitflächige Islamisierung."

Hohe Dunkelziffer von Gefährdern

Betroffen sind vor allem immer mehr Jüngere – sie werden im Internet radikalisiert, "wir nennen das 'TikTok-Radikalisierung'. Es ist wie eine Einstiegsdroge."

Der Verfassungsschutz spricht von einer mittleren zweistelligen Zahl, Stockhammer: "Es sind wohl etwa 70 Hochrisiko-Gefährder in Österreich, die unmittelbar Gewalt anwenden würden." Die Dunkelziffer – so der Experte – liegt wohl bei ein paar Hundert, die noch nicht ganz so weit sind.

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