Taylor Swift-Absage
Terror-Alarm: "70 Hochrisiko-Gefährder in Österreich"
TikTok-Radikalisierung: Immer mehr junge Menschen sind bereit, tödliche Gewalt gegen unseren westlichen Lifestyle anzuwenden, so Nicolas Stockhammer.
Der Schock sitzt tief. Österreich im Visier von islamistischen Attentätern. Ausgerechnet bei einem der drei Taylor Swift-Konzerte in Wien, bei denen jeweils 65.000 Fans ausgelassen feiern wollen, sollte eine Bombe gezündet werden.
"Heute" fragte Nicolas Stockhammer, den renommierten Extremismusforscher der Donau-Uni Krems, warum gerade ein solches Konzert für Terroristen ein gutes Ziel wäre? "Primär wollen diese Menschen Panik erzeugen. So ein Konzert steht prototypisch für das westliche Leben, also für liberalen Lifestyle und freizügigem Feiern."
Bei Ariana Grande-Konzert starben 23 Fans
Islamisten – so der Experte – nehmen bestimmte Zielgruppen ins Visier. Hier eben die Jungen. Im Jahr 2017 gelang einem Terroristen in Manchester ein Anschlag auf ein Ariana Grande-Konzert. Der Islamist zündete eine Bombe 23 Menschen starben, 116 wurden verletzt.
"Das hatte große Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das Sicherheitsempfinden wurde stark beeinträchtigt. So ein Attentat hinterlässt eine große Schockwirkung. Eltern überlegen, ob ihre Kinder auf Konzerte gehen dürfen", so Stockhammer. Der Hintergrund: "Das strategische Ziel ist zu zeigen, die 'dekadente und liberale' Lebensweise soll aufhören – aus Sicht der Islamisten."
Österreich in Gefahr. Auch bei uns radikalisieren sich immer mehr Menschen, so Stockhammer: "In Österreich wächst das Potenzial seit dem Terror-Anschlag auf Israel durch die Hamas (Anm.: 7. Oktober 2023, 1.200 Menschen wurden bestialisch getötet). Seitdem gibt es eine breitflächige Islamisierung."
Terrorgefahr in Wien: Das waren die Anschlagspläne auf das Taylor-Swift-Konzert
Hohe Dunkelziffer von Gefährdern
Betroffen sind vor allem immer mehr Jüngere – sie werden im Internet radikalisiert, "wir nennen das 'TikTok-Radikalisierung'. Es ist wie eine Einstiegsdroge."
Der Verfassungsschutz spricht von einer mittleren zweistelligen Zahl, Stockhammer: "Es sind wohl etwa 70 Hochrisiko-Gefährder in Österreich, die unmittelbar Gewalt anwenden würden." Die Dunkelziffer – so der Experte – liegt wohl bei ein paar Hundert, die noch nicht ganz so weit sind.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der renommierte Extremismusforscher Nicolas Stockhammer warnt vor der wachsenden Bedrohung durch radikalisierte junge Menschen in Österreich, die bereit sind, tödliche Gewalt gegen den westlichen Lifestyle anzuwenden
- Laut Stockhammer gibt es etwa 70 Hochrisiko-Gefährder in Österreich, die unmittelbar Gewalt anwenden würden, und eine noch größere Dunkelziffer von potenziell radikalisierten Personen
- Die Radikalisierung findet vor allem im Internet statt, und Stockhammer bezeichnet dies als "TikTok-Radikalisierung"
- Der Experte betont, dass Konzerte und andere Veranstaltungen, die für den liberalen Lifestyle stehen, besonders gefährdet sind, da sie als Symbol für die westliche Lebensweise gelten und das strategische Ziel der Islamisten ist, diese zu beenden