"Als hysterisch abgestempelt"

Tennis-Star gibt zu: "Ich weinte drei Wochen lang"

Iga Swiatek ist die zweitbeste Tennisspielerin der Welt. Nach einem Ballbuben-Vorfall in Indian Wells lässt die Polin tief blicken.
Sport Heute
19.03.2025, 10:01

"Ich habe meine Frustration auf eine Weise ausgedrückt, auf die ich nicht stolz bin", schreibt Iga Swaitek, die Nummer zwei der Tennis-Welt, auf Instagram über ihren Ausraster in Indian Wells, der viral ging.

Im Halbfinale gegen die spätere Turniersiegerin Mirra Andrejewa (RUS) knallt die Polin mitten im dritten Satz einen Ball in Richtung des Ballkindes.

Bestraft wurde der Ausraster Swiateks nicht. Für Gesprächsstoff sorgt die Aktion in der Tennis-Szene trotzdem, auch weil der Tennis-Superstar normalerweise nicht für große Emotionsausbrüche bekannt ist.

"Meine Absicht war nie, den Ball auf jemanden zu zielen, sondern lediglich, meine Frustration abzulassen, indem ich ihn auf den Boden prellen ließ", erklärt Swiatek wenige Tage später. Sie habe sich beim betreffenden Balljungen sofort nach dem Vorfall entschuldigt.

Thiem-Storys

"Normalerweise beherrsche ich solche Impulse, deshalb kann ich halb im Scherz sagen, dass mir die Erfahrung darin fehlt und ich mein Ziel in der Hitze des Gefechts falsch eingeschätzt habe", sagt die 23-Jährige und gibt dann zu, dass sie auch wegen des Wirbels um ihre Doping-Sperre zuletzt mental nicht immer im Bestzustand war.

"Die härteste Zeit meiner Karriere"

Die fünffache Grand-Slam-Siegerin wurde im November nach einem positiven Test auf die verbotene Substanz Trimetazidin für einen Monat gesperrt. "Das war die härteste Zeit in meiner bisherigen Karriere", hatte Swiatek unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Sperre verkündet und ihre Unschuld beteuert. Nun gibt sie Einblick, wie sehr sie das Ganze emotional mitgenommen hat.

"Noch vor sechs Monaten hatte ich das Gefühl, meine Karriere hänge am seidenen Faden. Drei Wochen lang weinte ich täglich und wollte nicht auf den Platz", erklärt die Polin und fügt an: "Heute, nach allem, was ich durchgemacht habe, bin ich immer noch dabei, diese Erlebnisse zu verarbeiten."

"Das ist kein gesundes Verhalten"

Die oftmals etwas kühl auftretende Swiatek geht in ihrem Statement auch auf die Kritik an ihrem Auftreten in Indian Wells ein, wo sie neben der Aktion mit dem Balljungen in gewissen Situationen auch emotional wirkte.

"Wenn ich hochkonzentriert bin und auf dem Platz keine Emotionen zeige, werde ich als Roboter bezeichnet und meine Einstellung als unmenschlich abgestempelt", meint sie und sagt: "Jetzt, wo ich ausdrucksvoller bin, Gefühle zeige oder innerlich kämpfe, werde ich plötzlich als unreif oder hysterisch abgestempelt."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 19.03.2025, 10:06, 19.03.2025, 10:01
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