Alarmstufe Rot

Teile von Norditalien nach Unwetter unter Wasser

Seit Montag drohen in zahlreichen norditalienischen Regionen Überschwemmungen. Besonders betroffen ist die Metropole Mailand.

20 Minuten
Teile von Norditalien nach Unwetter unter Wasser
In Mailand ist die Seveso über die Ufer getreten und hat massive Überschwemmungen verursacht.
20M/X

Seit Montag zieht ein heftiges Unwetter mit Donner, Gewitter und Windböen über Norditalien. Der italienische Zivilschutz warnt bei X vor Überschwemmungen in mehreren Regionen. Stark betroffen ist Mailand. Wegen der heftigen Regenfälle gilt außerdem in den Regionen Toskana, Venetien, Ligurien, Lombardei und Friaul-Julisch Venetien die Alarmstufe Orange, lokal sogar Alarmstufe Rot. In der toskanischen Hafenstadt Livorno und vielen Städten in den Provinzen Lucca und Massa Carrara wurden vorsorglich die Schulen geschlossen.

Große Schäden

In Mailand steht die Feuerwehr seit fünf Uhr morgens im Einsatz. Gegen sechs Uhr führte das Überlaufen des Seveso zu Überschwemmungen. In der Gemeinde Mediglia konnten die Einsatzkräfte eine Frau und ihre zwei Kinder retten, die im Auto festsaßen. Ein Baum war aufgrund des starken Windes auf die Straße gestürzt. In der Region Isola musste die Feuerwehr eine Frau aus ihrem Mini befreien, der in den Fluten unterging. Getroffen hat es auch den Bahnhof Garibaldi. Dort wurde eine Unterführung überflutet, die zu den Gleisen führt, wie Bilder in den sozialen Medien zeigen. Trenord teilt jedoch mit, dass der Zugverkehr normal fortgesetzt werden könne.

Streit zwischen Politikern

In Bagolino wurden laut "La Stampa" 250 Menschen aufgrund einer erwarteten Überschwemmung des Flusses Caffaro evakuiert. Ebenso 100 Menschen in Ponte Caffaro im Raum Brescia. Beim Comer See musste die Seepromenade aufgrund des gefährlich hohen Wasserstandes gesperrt werden. Der Pegel hatte die Hochwasserschwelle überschritten und überschwemmte bereits die Strasse.

Die Überschwemmungen in Mailand haben zu einem Wortgefecht zwischen dem Stadtrat für Sicherheit, Marco Granelli, sowie dem Präsidenten der Region Lombardei, Attilio Fontana, geführt. Wie "Rai News" schreibt, werden seit längerer Zeit Regenwassertanks getestet, die gefährliche Überflutungen verhindern sollten. "Und immer noch sagt jemand, dass die Tanks nicht gebraucht werden. Der Mailänder Tank wird gerade getestet, aber die anderen, die der Region Lombardei, sind im Verzug", meint Granelli.

Fontana konterte sofort: "Ich denke, Granelli sollte sich besser um die Verwaltung der Stadt kümmern." Er glaube, dass es noch nie so viele Situationen wie diese gegeben habe, die "eine völlige Vernachlässigung zeigen". "Wenn einer einen Strohhalm hat, versucht er, seine Verantwortung auf andere abzuwälzen", schloss er.

So geht es weiter

Bei den Rettungsaktionen kamen bisher alle Menschen mit dem Schrecken davon, es liegen keine Informationen über Verletzte oder Todesopfer vor. Dienstag wird mit der Rückkehr von Schönwetter und Sonnenschein gerechnet, doch am Donnerstag kommt es erneut zu einer Schlechtwetterfront mit sehr starken Niederschlägen.

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