150 Euro für Sex

Teenie-Zuhälter (17) vermittelte 13-Jährige an Kunden

In Wien stand ein 17-Jähriger vor Gericht, weil er seine Freundin (13) Kunden zum Sex anbot. Auch für eine 14-Jährige suchte er Freier.
Newsdesk Heute
10.04.2025, 13:52

Im vergangenen November soll der 17-jährige gebürtige Tschetschene seine damalige Freundin, die er erst eine Woche davor kennengelernt hatte, über Inserate für entgeltlichen Sex angeboten haben. Das Mädchen war damals erst 13 Jahre alt. Nachdem der 17-Jährige sie an einen Kunden vermittelt hatte, wollte er auch mit der 14-jährigen Freundin des Mädchens Geschäft machen.

Deshalb musste sich der bereits wegen Raubes vorbestrafte Jugendliche am Donnerstag am Wiener Landesgericht verantworten. Da der Teenager noch eine offene, zur Bewährung ausgesetzte achtmonatige Freiheitsstrafe zu gewärtigen hat, legte ihm die Anklage neben Zuhälterei und Förderung gewerbsmäßiger Unzucht auch schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen zur Last.

Hatte selbst Sex mit 13-Jähriger

Noch bevor der 17-Jährige das Mädchen anderen Männern anbot, hatte er selbst einvernehmlichen Sex mit ihr. Auch wenn der Sex einvernehmlich war, ist dies für Jugendliche grundsätzlich strafbar, wenn die Partnerin bzw. der Partner noch keine 14 Jahre alt ist und der Altersunterschied mehr als drei Jahre aufweist.

Laut dem Verteidiger Florian Kreiner hatten der Angeklagte und die 13-Jährige "keine Liebesbeziehung". Sie habe ihm gesagt, dass sie 18 Jahre alt wäre. Zudem habe sie sich schon zuvor prostituiert. Dem Anwalt zufolge habe sie Männer kennengelernt und jenen, mit denen sie sich getroffen hat, auch geschrieben. Diese Ergebnisse seien bei einer durchgeführten Handy-Auswertung der 13-Jährigen ans Licht gekommen.

Star-Anwalt Florian Kreiner verteidigt den Jugendlichen.
Sabine Hertel

Sein Mandant habe sich "veranlasst gesehen, mitzumachen" und Fotos des Mädchens und später auch der 14-Jährigen auf Snapchat gepostet und entsprechend beworben. Auch von der Freundin der 13-Jährigen habe er nicht das richtige Alter gewusst. Er nahm an, dass sie 16 Jahre alt gewesen sei. Mit 16 Jahren ist Prostitution in Österreich allerdings nicht erlaubt.

Preislisten für Mädchen gepostet

Der Angeklagte, der seit Mitte November in U-Haft sitzt, bekannte sich teilweise schuldig. Der 17-Jährige habe sie am Bahnhof Meidling kennengelernt und mit ihr Nummern ausgetauscht. Nachdem sich die beiden näher gekommen waren, habe ihm das Mädchen erzählt, dass ihr für Sex Geld angeboten werde. So sei der 17-Jährige auf die Idee gekommen, wegen der er vor Gericht landete.

Auf Snapchat postete der Jugendliche Storys mit Fotos der beiden Mädchen. Zudem waren in den Storys Preislisten enthalten. Schließlich kam es zur Vermittlung der 13-Jährigen an einen Studenten, der das Mädchen ebenfalls für 18 gehalten habe. Der Beschuldigte brachte seine damalige Freundin zu dem Kunden. "Nur um aufzupassen", wie er sagte.

Schlussendlich kassierte er von dem Kunden für den Geschlechtsverkehr 150 Euro. Das Entgelt sollte eigentlich je zur Hälfte aufgeteilt werden, trotzdem behielt der 17-Jährige 100 Euro für sich. Ihm zufolge habe er einen 100-Euro-Schein und eine 50er-Note erhalten. Laut eigener Aussage habe er kein Wechselgeld dabei gehabt. Deshalb habe er sich nicht an die Abmachung gehalten.

Der Jugendliche wurde vom Schöffensenat letztendlich zu einem Jahr Haft, vier Monate davon unbedingt verurteilt. Das Urteil ist bereits rechtskräftig. Da der Teenager die vier Monate bereits in der Untersuchungshaft absaß, befindet er sich wieder auf freiem Fuß.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 10.04.2025, 14:27, 10.04.2025, 13:52
Weitere Storys
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite