Österreich
Taxifahrer verweigern Blinden mit Hund die Mitfahrt
Der Österreichische Blindenverband (BSVÖ) ist empört, dass viele Taxifahrer Blinde trotz eindeutiger Rechtslage nicht transportieren würden, da sie deren Führhunde nicht mitnehmen wollen. BSVÖ-Chef Markus Wolf selbst wurde von einem Taxler deswegen einfach stehengelassen. Wolf spricht von Diskriminierung und Gesetzesbruch, der Taxiinnung selbst sind keine Beschwerden bekannt.
Der Österreichische Blindenverband (BSVÖ) ist empört, dass viele Taxifahrer Blinde trotz eindeutiger Rechtslage nicht transportieren würden, da sie deren Führhunde nicht mitnehmen wollen. BSVÖ-Chef Markus Wolf selbst wurde von deswegen einfach stehengelassen. Wolf spricht von Diskriminierung und Gesetzesbruch, der Taxiinnung selbst sind keine Beschwerden bekannt.
Seit 2012 ist es geregelt, Personen, die auf Blinden- und Begleithunde angewiesen sind, samt ihren Tieren zu transportieren. Auch Leinen- und Maulkorbpflicht bestehe in diesem Fall nicht. Ausnahmen gelten nur, wenn Hunde aggressiv oder schmutzig sind, was bei ausgebildeten und lebensnotwendigen Tieren laut BSVÖ so gut wie nie vorkomme. Trotzdem würden sich laut Blindenverband Beschwerden häufen.
Nicht nur das, Wolf sei selbst am 26. Dezember 2015 am Wiener Hauptbahnhof nicht von einem Taxifahrer wegen seines Hundes mitgenommen worden. "Ich wollte mit meinem Blindenhund Cindy vor dem Bahnhof in ein Taxi steigen, um nach Hause gebracht zu werden. Aber der Lenker weigerte sich. Was folgte, war eine heftige Diskussion, die zwar an den Nerven zehrte, aber leider erfolglos blieb", sagte Wolf zum "Kurier".
Bei der Wiener Taxiinnung selbst weiß man dagegen nichts von Beschwerden - was daran liegen dürfte, dass die Taxiunternehmen selbst diese nicht an die Innung weitergeben. Statt der bisherigen Richtlinie vom Sozialministerium soll es nun nach dem Bemühen der Wirtschaftskammer eine Novelle geben, die eine Beförderungspflicht für Blindenhunde festschreibt. Dann müssten alle Taxilenker die Hilfshunde in ihr Fahrzeug lassen.