Hohe Verluste

Tausende Euro pro Kopf – so teuer wäre der Öxit

Neue Wifo-Analyse: Würde Österreich aus der EU austreten, ginge es uns allen finanziell deutlich schlechter.

Lukas Leitner
Tausende Euro pro Kopf – so teuer wäre der Öxit
Ein Brexit würde laut den Berechnungen des WIFO für Österreich sehr teuer sein.
APA-Picturedesk; Collage

Seitdem Großbritannien aus der EU ausgetreten ist, wünschen sich einige Menschen und Politiker in Europa dasselbe für ihr Land. Die Zweifel an der EU und ihrer Sinnhaftigkeit gibt es auch in Österreich. Für viele ist dabei unklar, welchen Nutzen man daraus ziehe, wenn man sogenannter "Nettozahler" ist. Damit ist gemeint, dass ein Land mehr Geld zahlt, als es zurückbekommt.

Österreich ist Nettozahler

Derzeit zahlt Österreich immerhin zwischen drei bis vier Milliarden Euro jährlich. Das höchste Zahljahr an die EU war dabei 2020 mit 3,55 Milliarden Euro. Weg ist das Geld dann aber nicht. Ein großer Teil fließt sogar wieder zurück, im Schnitt 2,3 Milliarden Euro. Diese kommen etwa der Landwirtschaft und Forschung in Österreich zugute.

Öxit trotzdem teuer

Ein Austritt aus der EU käme Österreich zudem sehr teuer. Das zeigte eine neue Analyse der Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO). So wäre, laut den Berechnungen, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Preisen von 2022 im Schnitt um 35 Milliarden Euro niedriger ausgefallen. Prozentuell ergebe das ein Minus von 7,8 Prozent. Die vom WIFO durchgerechneten Szenarien reichen dabei bei einem Rückgang um 5,3 Prozent bis 10,4 Prozent des BIP oder 24 bis 47 Milliarden Euro pro Jahr.

Jenen Rückgang würde auch der einzelne Österreicher zu spüren bekommen. Hierbei gibt es für die Menschen im Land einen wirtschaftlichen Nachteil von durchschnittlich 3.860 Euro pro Kopf. Die durchgerechneten Szenarien zeigen, dass es aber auch weniger und deutlich mehr sein kann. Das WIFO gehe von mindestens 2.735 Euro bis 5.190 Euro aus.

Dann gäbe es doppelten Schaden

Damit wäre Österreich im EU-Ranking auf dem sechsten Platz. Zudem berechneten die Experten dazu auch noch, wie die Lage aussehen würde, wenn es zu einem überraschenden Öxit käme. Dabei rechnete das WIFO sogar mit einem Schaden, der doppelt so hoch sein soll, wie bei einem regulären Austritt.

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