Klima-Bedenken

Tausende Autos betroffen! Pkw-Rückruf bei Mercedes

Bei Mercedes geht erneut der Vorwurf um illegale Abgastechnik rum. Jetzt werden tausende Autos zurückgerufen, betroffen sind Dieselfahrzeuge.

Newsdesk Heute
Tausende Autos betroffen! Pkw-Rückruf bei Mercedes
Wegen des erneuten Vorwurfs einer illegalen Abgastechnik muss Mercedes zehntausende Autos zurückrufen. (Symbolfoto)
Getty Images

Mercedes-Benz muss allein in Deutschland zehntausende Dieselautos wegen des erneuten Vorwurfs einer illegalen Abgastechnik zurückrufen. Das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) habe einen entsprechenden Bescheid erlassen, teilte der Stuttgarter Autobauer am Mittwoch auf Anfrage mit. Betroffen sei voraussichtlich eine untere sechsstellige Zahl von Fahrzeugen. Das KBA war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Software-Update benötigt

Betroffen sind laut Herstellerangaben verschiedene Dieselmodelle der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6b, diese Autos benötigen nun ein Software-Update. Kunden würden schriftlich informiert, wenn ihr Fahrzeug Teil der KBA-Anordnung sei und ein Update aufgespielt werden müsse, hieß es.

Der Grund für den Rückruf sind sogenannte Thermofenster, die auch von anderen Herstellern standardmäßig eingesetzt wurden. Normalerweise wird ein Teil der Abgase direkt wieder im Motor verbrannt – zum Beispiel, um weniger giftige Stickoxide auszustoßen. Je nach Außentemperatur wird dieser Mechanismus allerdings automatisch gedrosselt – um den Motor zu schützen, wie die Hersteller sagen.

Software grundsätzlich unzulässig

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte 2022 in einem Urteil aber klargestellt, dass eine Software, die "einen überwiegenden Teil des Jahres" einen höheren Ausstoß von Schadstoffen zulasse, grundsätzlich unzulässig sei. Thermofenster zum Schutz des Motors seien nur dann rechtens, wenn keine andere Lösung Risiken abwenden könne.

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    Mercedes

    Nach dem EuGH-Urteil habe das KBA seine Rechtsauffassung in diesem Zusammenhang weiterentwickelt und Mercedes-Benz nunmehr aufgefordert, die entsprechenden Kalibrierungen in der Motorsteuerung bestimmter Fahrzeugvarianten zu ändern, teilte eine Sprecherin des Autobauers mit. Und weiter: "Noch bis zu dem EuGH-Urteil haben die europäischen Typgenehmigungsbehörden entsprechende Temperatursteuerungen der Abgasrückführung generell für zulässig gehalten." Man kooperiere vollumfänglich mit dem KBA.

    Jahrelange Vorwürfe

    Mercedes muss sich seit Jahren mit Abgasvorwürfen auseinandersetzen. Das KBA hat seit 2018 bereits mehrere Rückrufbescheide wegen einer unzulässigen Abgastechnik gegen den Hersteller erlassen. Betroffen waren allein in Deutschland hunderttausende Fahrzeuge. Seit Bekanntwerden des Skandals muss der Stuttgarter Autobauer auch immer wieder vor Gericht. In Deutschland klagten bislang mehr als 30.000 Verbraucherinnen und Verbraucher. Darüber hinaus wird seit September über eine Musterklage von Anlegern und Investoren verhandelt, die für entstandene Verluste hunderte Millionen Euro Schadenersatz fordern.

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