Wien

Tatort-Star, Kabarettist & Co wollen Garten retten

Nach dem Verkauf der Liegenschaft in der Josefstädter Straße bangen Anwohner nun um "ihren" Garten. Prominente setzten sich aktiv für die Oase ein.

Heute Redaktion
Der hintere Teil des Hauses in der Josefstädter Straße 79 birgt einen Schatz: Einen 800 Quadratmeter großen innerstädtischen Garten. Tatort-Kommissarin Adele Neuhauser hat hier eine Baumpatenschaft übernommen.
Der hintere Teil des Hauses in der Josefstädter Straße 79 birgt einen Schatz: Einen 800 Quadratmeter großen innerstädtischen Garten. Tatort-Kommissarin Adele Neuhauser hat hier eine Baumpatenschaft übernommen.
ORF

800 Quadratmeter Grün sind im Stadtteil Josefstadt viel wert: Der Bezirk ist hinsichtlich von Grünräumen einer der ärmsten in ganz Wien. Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet hier in der Josefstädter Straße 79 eine kleine Oase mit über einem Dutzend Bäumen und Büschen, Blumenbeeten, Gemüseanbauten, Sitzplätzen und Spielmöglichkeiten für Kinder zugebaut werden soll.

Wie der ORF berichtete ist der Grund: Der bisherige Hauseigentümer Wüstenrot hat die Liegenschaft an einen Immobilienentwickler weiterverkauft. Der hat als erstes sinngemäß angeordnet: Alle raus hier! Der Garten solle unverzüglich geräumt werden. Im Flächenwidmungsplan der Stadt ist ein Teil des Gartens tatsächlich noch als Bauland gewidmet. Also sollen statt Kindern und Amseln bald Bagger durchs Gelände ziehen, um ein mehrstöckiges Wohnhaus im Schnellverfahren hochzuziehen. Rundherum wird der Boden betoniert, so der Plan.

Adele Neuhauser, Josef Hader und Marco Wanda werden Baumpaten

Um den Park zu erhalten haben Künstler eine Aktion gestartet. Sie sind symbolische Baumpaten geworden. Jeder Baum wurde mit dem Namen einer der teilnehmenden Künstler auf einer Plakette markiert. Teilgenommen haben an der Aktion am Samstag die Wiener Tatort-Kommissarin Adele Neuhauser ferner Josef Hader, Dirk Stermann, Marco Wanda, Anja Plaschg und die Band Buntspecht. 

Genauso engagiert waren die Anwohner rund um den Garten. Über die Jahre haben sie aus dem Hof auf eigen Kosten einen schönen Ort geschaffen. Dafür erhielten sie sogar eine offizielle Anerkennung, nämlich 2009 von der Stadt Wien (MA22) die Auszeichnung als eine der schönsten "Naturnahen Grün-Oase" der Stadt.

Nutzungsrecht für Garten

Viele der Hausbewohner haben in ihrem Mietvertrag ein Nutzungsrecht für den Garten stehen. Wenn der neue Immobilienentwickler nun alle wegscheucht, sei das illegal, so war im ORF zu lesen. Trotz allem gab es bereits Versuche: Es wurde probiert, das Schloss des Gartentores auszutauschen durch die Hausverwaltung. Auch die Fahrräder wollte die Hausverwaltung entfernen. Hierzu kam es noch nicht. Was aber nicht verhindert werden konnte, war die Sperrung des Wasseranschluss am Garten, so das die Pflanzen nun langsam Durst bekommen.

1/8
Gehe zur Galerie
    Auf eigene Kosten haben die Anwohner einen schönen Ort geschaffen
    Auf eigene Kosten haben die Anwohner einen schönen Ort geschaffen
    ORF

    Inzwischen gebt es neben den Anwohnern und Künstlern noch eine weitere Initiative. Über die Unterschriften-Aktion auf "aufstehen.at“ sind schon über 1.000 Unterschriften zusammengekommen. Auch die Stadt Wien hat eine Petition ins Leben gerufen, die per Handy-Signatur unterstützt werden kann. Und dann gibt es da noch die Baum-Patenschaften. Von den 15 Bäumen hat noch nicht jeder eine Patin, einen Paten. "Die Wiener Innenstadt darf nicht weiteren Grünraum verlieren", so Initiator Ioan Gavriel. Die Forderung: Gemeinschaftspark statt Betonwüste.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock