Wirtschaft
Tanken wurde seit Juli um bis zu 17 Prozent teurer
Zuletzt hat sich der Ölpreis zwar entspannt: An Österreichs Tankstellen tankt man allerdings weiterhin erheblich teurer als noch vor drei Monaten.
Vor allem Dieselfahrer haben's nicht leicht: Laut einem brandneuen Preisvergleich des ARBÖ blechen sie mittlerweile in Österreich im Schnitt fast 1,80 Euro für den Liter Diesel – das sind 16,8 Prozent bzw. 25,6 Cent mehr als Anfang Juli. Für einen vollen 50-Liter-Tank werden damit bereits 88,95 Euro fällig, ein Plus von 12,80 Euro im Drei-Monats-Vergleich.
Ebenfalls deutlich gestiegen ist der Preis für Super – wenn auch nicht ganz so stark. Hier kostet der Liter im Österreich-Durchschnitt derzeit knapp 1,70 Euro, um die 7,2 Prozent bzw. 11,2 Cent mehr als vor drei Monaten. Ein voller 50-Liter-Tank kommt damit auf 83,90 Euro, ein Plus von 5,60 Euro seit Anfang Juli.
Dabei zählt Österreich zu jenen EU-Ländern, in dem sich die Preise derzeit im Europa-Schnitt (Diesel) bzw. leicht darunter (Super) bewegen. Teuerstes Diesel-Land ist laut wöchentlicher Auswertung der EU-Kommission derzeit Schweden mit 2,215 Euro pro Liter, gefolgt von Finnland (2,022 Euro), Belgien (1,945 Euro), Niederlande (1,936 Euro) und Italien (1,932 Euro). Am wenigsten kostet Diesel auf Malta (1,210 Euro), in Polen (1,308 Euro), Bulgarien (1,449 Euro), Rumänien (1,546 Euro) und Litauen (1,613 Euro). Der EU-Durchschnitt liegt aktuell bei 1,790 Euro.
Niederlande teuerste Super-Nation
Preis-Europameister bei Super sind die Niederlände mit 2,104 Euro. Dahinter rangieren Dänemark (2,086 Euro), Griechenland (2,005 Euro), Italien (1,992 Euro) und Finnland (1,986 Euro). Am günstigsten tankt man Super laut Brüssel-Preistabelle in Polen (1,307 Euro), auf Malta (1,340 Euro), in Bulgarien (1,450 Euro), Rumänien (1,458 Euro) und Slowenien (1,580 Euro). Der Europa-Schnitt lag zuletzt bei 1,824 Euro.
Ölpreis auf Achterbahnfahrt
Und was bringt die Zukunft? Der Ölpreis befindet sich derzeit laut Experten auf Achterbahnfahrt. Noch vor etwas mehr als einer Woche kostete ein Fass (159 Liter) der für Europa maßgeblichen Nordseesorte Brent zeitweise fast 98 Doller, so viel wie zuletzt im November 2022. Ende der Vorwoche sackte der Preis dann auf knapp unter 84 Dollar ab. Als Hauptgrund gilt die massiv gesunkene Benzinnachfrage in den USA bei gleichzeitig leicht gestiegenen Rohöllagerbeständen.
Ob sich die Lage weiter entspannt – unklar. So hat Saudi-Arabien, größter Produzent des Ölkartells OPEC eben erst angekündigt, die freiwillige Förderkürzung zu verlängern und auch im November und Dezember beizubehalten. Auch Russland, Mitglieder der erweiterten OPEC+, will im Sinne der künstlichen Verknappung weiterhin weniger fördern.