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Taliban erobern vorletzte große Stadt Afghanistans

Die Taliban führen ihren Eroberungszug weiter fort und haben nun auch die ostafghanische Stadt Jalalabad eingenommen.

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    Die radikalislamischen Taliban haben nun auch die ostafghanische Stadt Dschalalabad eingenommen.
    Die radikalislamischen Taliban haben nun auch die ostafghanische Stadt Dschalalabad eingenommen.
    - / AFP / picturedesk.com

    Die radikalislamischen Taliban haben nun auch die ostafghanische Stadt Dschalalabad eingenommen. Die Hauptstadt der Provinz Nangarhar sei kampflos an die Taliban gegangen, sagten Bewohner von Dschalalabad am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Damit ist die Hauptstadt Kabul die letzte grosse Stadt des Landes, die nicht von der radikalislamischen Miliz kontrolliert wird. Nach ihrem zehntägigen Eroberungsfeldzug durch Afghanistan wird nun der baldige Fall der Hauptstadt befürchtet.

    Am Samstag erst fiel die Großstadt Masar-i-Scharif. Dort hatte die Bundeswehr noch bis Juni ihr Hauptquartier. Masar-i-Scharif ist mit knapp einer halben Million Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes.

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      Taliban-Kämpfer haben die Gesichter ihrer Feinde schwarz angemalt und sie durch Herat getrieben.
      Taliban-Kämpfer haben die Gesichter ihrer Feinde schwarz angemalt und sie durch Herat getrieben.

      Regierungen räumen Botschaften

      Derweil sind etliche Länder daran, ihr Botschaftspersonal und lokale Mitarbeitende aus Afghanistan auszufliegen. Deutschland, die USA, Großbritannien, Dänemark, Norwegen und die Schweiz haben dies bereits offiziell verkündet. US-Präsident Biden hat am Sonntagabend angekündigt, anstatt der vorhergesehenen 3.000 Soldaten sollten nun 5000 Soldaten eingesetzt werden, um die Ausreise des Botschaftspersonals und unzähliger ziviler Ortskräfte zu sichern.

      Flucht über den Luftweg

      Präsident Aschraf Ghani sprach am Samstag im Fernsehen seinen Landsleuten Mut zu. "Ich werde nicht zulassen, dass der auferlegte Krieg gegen die Bevölkerung mehr Tote fordert", sagte er. Es seien "ernsthafte Schritte" zur Remobilisierung der Armee eingeleitet worden. Zudem liefen "Beratungen" mit politischen Verantwortungsträgern und internationalen Partnern, um Afghanistan "Frieden und Stabilität" zu sichern.

      Die Zivilbevölkerung versucht verzweifelt, aus Kabul auszureisen. Wer irgendwie kann, flüchtet aus Kabul. Am Flughafen der afghanischen Hauptstadt versuchen Verzweifelte, noch irgendwie ein Ticket für einen Flug zu bekommen – egal wohin, nur raus. Die militant-islamistischen Taliban stehen im Süden bereits vor den Toren Kabuls und rücken auch von Norden her näher – der Flughafen ist der einzige Weg außer Landes.

      Bei den afghanischen Fluggesellschaften Ariana und Kam Air gibt es für die nächste Woche keinen freien Sitzplatz mehr. Auch Air India, Emirates und FlyDubai, Pakistan International Airlines und Turkish Airlines fliegen noch. Aber für wie lange?

      In einem Appell am Samstag forderte die katarische Regierung die Taliban zu einem Waffenstillstand auf. Doha richtet die innerafghanischen Friedensgespräche aus, die seit Monaten nicht vorankommen.

      Die Taliban hatten während ihrer Herrschaft von 1996 bis 2001 eine strenge Auslegung des islamischen Rechts in Afghanistan eingeführt. Mädchen waren von Bildung, Frauen vom Arbeitsleben ausgeschlossen. Straftaten wurden mit öffentlichen Auspeitschungen oder Hinrichtungen geahndet.

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