Tierische Überlebenskünstler

Tag der Ratte – Vergiften ist völlig falscher Ansatz

Am 04. April ist "Tag der Ratte" und Tierschutz Austria möchte zu diesem Anlass auf ein ganzheitliches Rattenmanagement plädieren. 

Heute Tierisch
Tag der Ratte – Vergiften ist völlig falscher Ansatz
Die Ratte hat eigentlich nur ein schlechtes Image und ist sehr faszinierend. 
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Am 04. April ist "Tag der Ratte" - kein Wunder also, wenn Tier- und Umweltschutzorganisation "Tierschutz Austria" auf ein dringend benötigtes Rattenmanagement in unseren Großstädten hinweist. Die aktuellen Maßnahmen zur Rattenbekämpfung sind nämlich nicht nur für Tier, Mensch und Natur gefährlich, sondern reduziert die Rattenpopulation überhaupt nicht. 

Rattengift schadet mehr, als es nützt

Rodentiziden, die bei der Bekämpfung der "bösen, bösen" Ratten zum Einsatz kommen, sind wahre Chemiekeulen für Tier- und Umwelt und schaden mehr, als sie nützen. Steigende Meldungen über Ratten im städtischen Gebiet weisen schließlich ganz klar darauf hin, dass die Giftköder kaum bis gar nicht wirken, um eine stete Population einzudämmen. Man sollte sich also eher die Frage stellen, WARUM plötzlich so viele Ratten auf der Bildfläche erscheinen? 

Nur ein ganzheitliches Rattenmanagement ist der Schlüssel, um langfristig eine gesunde und nachhaltige Koexistenz zwischen Mensch und Tier sicherzustellen
MMag. Dr.in. Madeleine Petrovic
Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins
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    Ratten haben ein faltbares Skelett - passt der Kopf durch ein kleines Loch, passt auch der Rest durch. 
    Ratten haben ein faltbares Skelett - passt der Kopf durch ein kleines Loch, passt auch der Rest durch.
    Getty Images/iStockphoto

    Das Fehlen eines effektiven Rattenmonitorings in Wien und anderen österreichischen Städten macht es schwierig, das Ausmaß des Problems genau zu erfassen. Tierschutz Austria betont die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Monitorings, um nicht nur die Anzahl der Ratten, sondern auch deren Gesundheitszustand und Reaktion auf Umweltbedingungen zu verstehen.

    An Seuchen, Krankheiten und sogar Kriegen soll die Ratte schuld sein? Mitnichten, denn immerhin haben wir längst bewiesen, dass wir für grausame Zeitabschnitte in unserer Geschichte keine Hilfe brauchen. 
    Vielleicht sollte man sich auch genau die Mülltonnen - oder eher den Müll NEBEN den Tonnen im Innenhof ansehen, bevor man Titel wie "Mehr Ratten als Wiener" ins Leben ruft und das g'scheite Tier verteufelt und ausräuchert, nur weil es den Weg des geringsten Widerstandes geht. 
    Macht man es der Ratte jedoch einfach ihre Jause im Gebüsch und auf der Straße zu finden, wird sie sich eher aus der Kanalisation wagen.

    Präventionsmaßnahmen

    Um langfristig Rattenbefall zu bekämpfen, müssen die Ursprünge beseitigt und Präventionsmaßnahmen ergriffen werden, insbesondere in sozioökonomisch benachteiligten Gebieten, wo Ratten häufig anzutreffen sind. Verbesserungen in der Infrastruktur und Hygiene sind hier besonders entscheidend. "Solch ein Ansatz bewährte sich bereits, während damals weltweit mehrere Millionen Menschen an der letzten großen Pestwelle verstarben. Vor allem die Kombination aus besseren Hygienestandards und Vorsorge half dabei, dass Europa von der Pest größtenteils verschont blieb", ergänzt die Tierschützerin.

    Auf den Punkt gebracht

    • Am "Tag der Ratte" plädiert Tierschutz Austria für ein ganzheitliches Rattenmanagement, da herkömmliche Maßnahmen zur Rattenbekämpfung wirkungslos und schädlich sind
    • Stattdessen wird ein Fokus auf effektives Monitoring, Prävention und Verbesserung der Hygienestandards als Lösung für das Rattenproblem in städtischen Gebieten betont
    red
    Akt.