Wien
Ärztekammer-Wahl: Szekeres mit 22%, MFG schafft Einzug
Thomas Szekeres belegte bei der Ärztekammer-Wahl in Wien nur Rang 2. Doch er darf sich über einen Mandatsgewinn freuen.
Thomas Szekeres ist seit 2017 Präsident der Ärztekammer. Als solcher muss er sich heuer der Wiederwahl stellen. Basis dazu bilden die Ärztekammer-Wahlen in den Bundesländern, die zwischen 22. Februar (Tirol) und 8. April (Salzburg) stattfinden. Wien war am Samstag, dem 19. März an der Reihe.
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Dabei wird der jeweilige Landespräsident gewählt. Dieser Kreis der neun Landespräsidenten wählt schließlich am 24. Juni den Vorsitzenden der Bundes-Ärztekammer aus den eigenen Reihen. Szekeres strebt dabei selbstverständlich eine Wiederwahl an.
Rang 2
Am Samstag dann der erste große Schritt: Die "VEREINIGUNG österreichischer Ärztinnen und Ärzte -Liste STEINHART" ging in Wien zwar als stimmenstärkste Fraktion hervor (sie errang 1.759 Stimmen bzw. 26 der 90 Mandate). Damit hält man das Ergebnis von 2017. Das "TEAM THOMAS SZEKERES" folgt mit 1.370 Stimmen und 20 Mandate an zweiter Stelle, konnte ihr Ergebnis aber von 17 Mandaten auf 20 verbessern.
Rang 3 belegte die "WAHLGEMEINSCHAFT - ÄRZTE FÜR ÄRZTE - WIENER MITTELBAU" mit 1.165 Stimmen (17 Mandate; 2017: 987/15). Die Wahlbeteiligung lag mit 50,31 Prozent leicht unter dem Wert von 2017 (51,13 Prozent), die Zahl der abgegebenen Stimmen hat mit 6.907 jedoch einen neuen Höchstwert erreicht (2017: 6.286).
Koalitionsverhandlungen
Bereits vor zehn und eben vor fünf Jahren reichte es für den SPÖ-nahen Szekeres nur für den zweiten Rang hinter hinter dem ÖVP-nahen Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart. Szekeres schaffte es aber, eine Koalition gegen die Liste Steinhart zu bilden, die nur eine relative Mehrheit erreichte.
Steinhart hoffte im Voraus natürlich, dass sich nicht wieder eine "Koalition der Verlierer" bilde, wie er der "APA" erzählte. Aber auch Szekeres will selbstverständlich wieder an die Spitze gewählt werden. Das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen gelte es aber abzuwarten.
MFG schafft Einzug
Erstmals mit dabei ist auch die MFG. Sie erreichte laut eigener Aussage voraussichtlich sechs der 90 Mandate, bei den niedergelassenen Ärzten habe man sogar das Team Szekers von Platz 2 verdrängt. Vor diesem Hintergrund kündigt man an, das System Szekeres aufzuarbeiten.
Die Corona-Krise bezeichnet man als "Schnupfen-Pandemie", die Legitimität des Wahlergebnisses wird aufgrund angeblicher Ungereimtheiten in Frage gestellt. Man stößt sich zudem daran, dass pro abgegebener Stimme zehn Euro an die Ukraine gespendet wurden. "Dies könnte eine asymmetrische Wählermobilisierung bewirkt haben."