Männermedizin

Symptome der Andropause – wann Männer zum Arzt sollten

Auch bei Männern gibt es mit zunehmendem Alter Veränderungen im Hormonhaushalt, die Symptome machen können. Dann ist ein Gang zum Arzt ratsam.

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Symptome der Andropause – wann Männer zum Arzt sollten
Der Urologe bzw. der Hausarzt sind bei Beschwerden die richtigen Ansprechpersonen. 
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Von den weiblichen Wechseljahren weiß man, dass sie unangenehme Nebenerscheinungen mit sich bringen kann, aber nicht unbedingt muss. Mehr dazu: Neue Wiener Klinik berät Frauen rund um die Menopause 
In diesem Zusammenhang kommt auch immer wieder die Frage nach den männlichen Wechseljahren auf. Gibt es sie? Und wenn ja, woran erkennt man(n) sie? 

Andropause

Expertinnen und Experten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) oder der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) gehen nicht davon aus, dass es echte "Wechseljahre" bei Männern in klarer Vergleichbarkeit zum weiblichen "Wechsel" gibt. Dennoch gibt es auch bei Männern Veränderungen im Hormonhaushalt im Laufe des Lebens, die sogenannte Andropause.

Andropause bezieht sich auf Männer mittleren und höheren Alters mit Anzeichen und Symptomen eines Rückgangs der männlichen Hormone. Diese Phase wird oft als "Midlife-Crisis" des Mannes bezeichnet. Der Testosteronverlust eines Mannes kann bereits im Alter von 35 Jahren beginnen. Es handelt sich um einen allmählichen Prozess mit einem Verlust von 1 bis 1,5 Prozent des gesamten Testosterons pro Jahr. Im Gegensatz zum relativ plötzlichen Östrogenabfall bei den Frauen, kann es beim Mann Jahre dauern, bis er Symptome entwickelt – sofern er überhaupt welche entwickelt. Denn das ist nicht gezwungenermaßen so. Denn der männliche Hormonspiegel sinkt gleichmäßiger und langsamer als der weibliche, die Fruchtbarkeit bleibt erhalten. Die ersten Anzeichen und Symptome können in den 30er bis 40er Jahren auftreten. 70-jährige Männer haben nur zwei Drittel ihrer Testosteronwerte aus jüngeren Jahren.

Mögliche Anzeichen für die Andropause:

  • Ein subjektives Gefühl von Energielosigkeit
  • Zunehmende Reizbarkeit
  • Verschlechterung der Stimmung
  • Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit
  • Verlust der morgendlichen Erektion
  • Impotenz
  • Abnahme der sexuellen Lust
  • Verminderte Fruchtbarkeit
  • Erhöhtes Körperfett, vor allem im Bauchbereich
  • Abnehmende Muskelmasse
  • Gynäkomastie ("Männerbrust")
  • Veränderung der Größe oder Festigkeit der Hoden
  • Anzeichen von Osteoporose

Behandlungsoptionen

Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über das Testosteronlevel. Unterschreitet das Testosteron einen bestimmten Grenzwert und können andere Erkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden, kann eine Testosteronersatztherapie in Betracht gezogen werden. Verschreibungspflichtige Injektionen, Gel oder Creme zur äußerlichen Anwendung, orale Medikamente oder Pflaster auf der Haut können den Hormonspiegel kontinuierlich erhöhen und dazu beitragen, die Symptome zu lindern. 

Was kann Mann selbst tun?

Bestimmte Änderungen der Lebensweise können alternden Männern helfen, ihren Testosteronspiegel zu erhöhen. Ein ausgewogener Lebensstil mit Bewegung, gesunder Ernährung und gutem Schlaf sorgt für einen gesunden Testosteronspiegel. Eine Studie aus Chicago 2011 hat gezeigt, dass echter Schlafmangel schon über einen Zeitraum von einer Woche den Testosteronwert im Blut senken kann. Nikotin und Alkohol sollten vermieden bzw. auf ein Minimum reduziert werden. Eine Studie ergab, dass übergewichtige Männer eher unter einem niedrigen Testosteronspiegel leiden und dass eine Gewichtsabnahme diesen Spiegel erhöhen kann. Bei Beschwerden ist der Urologe oder der Hausarzt die richtigen Ansprechpartner.

red
Akt.
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