Welt

Swiss Air-Protest: Alle Flugbegleiter melden sich krank

Die Swiss-Crew hat sich kollektiv krank gemeldet - das sorgt für Flug-Chaos. Die Protestaktion thematisiert die schlechten Arbeitsbedingungen.

Teilen
"Wir heben nicht ab!" Die Swiss-Airline hat ein gewaltiges Problem. Das Kabinenpersonal ist nicht da.
"Wir heben nicht ab!" Die Swiss-Airline hat ein gewaltiges Problem. Das Kabinenpersonal ist nicht da.
Getty Images/iStockphoto/skynesher

Wegen der Pandemie haben sich laut Swiss-Angestellten die Arbeitsbedingungen für das Kabinenpersonal deutlich verschlechtert. Das bekommen nun auch Fluggäste zu spüren: Wegen krank gemeldeter Flugbegleiter mussten Maschinen am Boden bleiben.

Am 23. April, wie auch eine Woche später, mussten Hunderte Swiss-Passagiere, die von São Paulo nach Buenos Aires fliegen wollten, auf andere Flüge umbuchen: Die Maschinen der Swiss hoben nicht ab – weil sich die Kabinencrew jeweils kollektiv krankgemeldet hatte, wie der "Blick" und "20 Minuten" berichten.

"Es ist wohl der einzige Weg, gehört zu werden!"

Dass dahinter eine stille Protestaktion und nicht etwa ein Virus steckt, ist ein offenes Geheimnis. Es sei "wohl der einzige Weg, gehört zu werden", schreibt eine Swiss-Angestellte in einer internen Facebook-Gruppe. Dort wird die Aktion auch gefeiert – "der Crew ein Dankeschön für euren Mut und das Durchhalten!", lautet gemäß "Blick" ein Eintrag.

Anstrengende Rotation

Zwar sei es kein Zufall, dass die Flüge zwischen São Paulo und Buenos Aires betroffen gewesen seien, erklärt eine Flugbegleiterin: Zuerst von Zürich nach São Paulo und von dort nach wenigen Stunden weiter nach Buenos Aires zu fliegen, bevor es am Tag darauf zurück in die Schweiz geht, sei eine "unheimlich anstrengende Rotation". Doch generell sei die Stimmung am Boden.

Der Grund: Seit einem Jahr muss das Personal laut einer Sprecherin der Kabinenpersonal-Gewerkschaft Kapers "viel auf sich nehmen", da wegen der Pandemie ein spezieller Gesamtarbeitsvertrag in Kraft getreten sei. Dabei seien die Rotationen verkürzt und zugleich der Lohn gekürzt worden.

Hunderte Flüge fallen aus

Zudem wurden viele Angestellte entlassen, sodass derzeit ein Mangel an Flugbegleitern herrsche. Deswegen würden im Sommer "Hunderte Flüge" ausfallen. Zwar will die Swiss wieder Kabinenpersonal "im dreistelligen Bereich" einstellen, doch bis dieses eingearbeitet sei, dauere es eine Weile. Allerdings kehre auch die Hälfte der wegen Corona Entlassenen zur Airline zurück.

Längere Intervalle zwischen den Flügen, mehr Gehalt

Laut dem Bericht soll die Protest-Aktion mit den Südamerika-Flügen bereits zu Verbesserungen geführt haben: Die Swiss-Führung habe dem Personal Verbesserungen vorgestellt, um der "aktuell belastenden und herausfordernden Situation" zu begegnen, etwa mit längeren Intervallen zwischen einzelnen Flügen und höheren Entschädigungen zu Randzeiten.

1/3
Gehe zur Galerie
    Österreichs erstes E-Flugzeug hob in Bad Vöslau ab.
    Österreichs erstes E-Flugzeug hob in Bad Vöslau ab.
    HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com
    1/52
    Gehe zur Galerie
      <strong>17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt.</strong> Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, <a data-li-document-ref="120072835" href="https://www.heute.at/s/heeres-blamage-unser-luftraum-ist-voellig-ungeschuetzt-120072835">obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären &gt;&gt;</a>
      17.11.2024: Heeres-Blamage: Unser Luftraum ist völlig ungeschützt. Österreich kann seinen eigenen Luftraum nicht mehr verteidigen. Die Eurofighter können nicht abheben, obwohl die Jets selbst einsatzbereit wären >>
      Bundesheer / OTS