Furcht nach Erdbeben in Neapel

Supervulkan – Klimakrise könnte Eruption auslösen

Nach dem Beben der Phlegräischen Felder herrscht in Neapel große Sorge vor einem Ausbruch des Supervulkans. Der Klimawandel könnte mitspielen.
Bernd Watzka
13.03.2025, 11:54

Die Jahrtausende alte Furcht vor einem Vulkanausbruch ist in Neapel wieder erwacht. Der Grund: Das vulkanische Gebiet nahe der süditalienischen Großstadt wurde erneut von einem starken Erdbeben erschüttert ("Heute" berichtete). Das Epizentrum lag bei den Phlegräischen Feldern, einem unruhigen Vulkan nahe des berühmten Vesuvs.

"Unruhige" Region seit langem überwacht

Die Phlegräischen Felder, auch bekannt als Campi Flegrei, sind ein sogenannter Supervulkan. Dieses riesige Gebiet ist bekannt für seine hohe vulkanische Aktivität und wird seit langem von Wissenschaftlern überwacht. Die Felder haben einen Durchmesser von 16 Kilometern und bestehen aus mehr als 50 kleineren Vulkankratern.

Reichen 184 Millionen Euro vom Staat als Hilfe?

Die italienische Regierung hat 184 Millionen Euro bereitgestellt, um die Infrastruktur in der Region zu sichern und die Auswirkungen der ständigen Erdbeben zu verringern, einem Ausbruch des Supervulkans stünde man jedoch machtlos gegenüber.

Mögliche Auswirkungen der Erderwärmung auf Vulkane

Der globale Klimawandel kann sogar bei Vulkanausbrüchen mitmischen. Hier drei mögliche Auswirkungen der Erderwärmung auf seismische Aktivitäten unter der Erde.

1
Starkregen und Dürre
Extreme Wetterereignisse wie Starkniederschläge und Dürren können die Stabilität der Erdkruste beeinflussen. Massive Regenfälle können zu Erdrutschen führen, die wiederum Erdbeben auslösen können. Dürren können den Grundwasserspiegel senken und die Erdkruste ebenfalls destabilisieren.
2
Anstieg des Meeresspiegels
Der globale Anstieg des Meeresspiegels kann den Druck auf die Erdkruste in Küstenregionen (wie die Gegend um Neapel) erhöhen. Dies kann ebenfalls Spannungen in der Erdkruste verursachen und in weiterer Folge Erdbeben oder Eruptionen auslösen.
3
Gletscherschmelze
Vulkane in arktischen Regionen bergen eine weitere Gefahr: Wenn große Gletscher schmelzen, wird das Gewicht reduziert, das auf der Erdkruste lastet. Dies kann dazu führen, dass sich die Erdkruste hebt und Spannungen freisetzt, die Erdbeben und Vulkanausbrücheauslösen können.

1.000-mal stärker als "normaler" Vulkan

Ein Supervulkan ist ein Vulkan, der bei einem Ausbruch eine außergewöhnlich große Menge an Magma und vulkanischem Material freisetzt – und zwar, so die Definition, mindestens 1.000 Kubikkilometer (km³). Dies ist etwa 1.000 Mal mehr als bei einem typischen Vulkanausbruch.

Nach Ausbruch droht "vulkanischer Winter"

Ausbrüche eines Supervulkans sind so gewaltig, dass sie globale Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt haben können, indem er große Mengen an Asche und Gasen in die Atmosphäre schleudert. Dies kann zu einem "vulkanischen Winter" führen, bei dem die Temperaturen weltweit sinken und das Sonnenlicht blockiert wird.

Supervulkanausbrüche sind allerdings extrem selten. Der letzte bekannte Ausbruch eines Supervulkans ereignete sich vor etwa 27.000 Jahren im Gebiet des Lake Taupō in Neuseeland.

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