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Super League ein Flop? Diese Klubs sind nicht dabei

Die Super League unternimmt einen zweiten Anlauf. Bis jetzt hält sich das Interesse der europäischen Schwergewichte aber in Grenzen. 

Sport Heute
Super League ein Flop? Diese Klubs sind nicht dabei
Bayern-Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen sagte bereits ab.
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Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg entschied am Donnerstag überraschend zugunsten der Super League. Die Sportvermarktungsfirma A22 hat den Prozess gegen den Europäischen Fußballverband UEFA gewonnen. Das Gericht entschied, dass UEFA und FIFA ihre marktbeherrschende Macht nicht ausnützen dürfen, um Vereinen und Spielern die Teilnahme an anderen Bewerben zu verbieten. 

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    Harte Kritik

    Zwar bedeutet das Urteil nicht automatisch, dass eine Liga der superreichen europäischen Klubs eingeführt wird, allerdings hat die vom ehemaligen RTL-Boss Bernd Reichart geführte Agentur bereits ein Konzept vorgelegt. 64 Männer-Mannschaften und 32 Frauen-Teams sollen an den Start gehen. Bei den Männern ist ein dreistufiges Ligen-Modell vorgesehen, es soll Auf- und Abstieg geben und theoretisch soll jeder Verein die Chance haben, sich für die Eliteliga über die nationale Meisterschaft zu qualifizieren.

    Hinter der Agentur A22 stehen mit Real Madrid und dem FC Barcelona zwei Vereine, die sich zur Super League bekennen, es sind die letzten beiden Vereine von ursprünglich einmal zwölf, die noch am Projekt festhalten. Allerdings hält sich auch nach dem Urteilsspruch am Europäischen Gerichtshof die Zustimmung zur Liga in Grenzen. Während sich die UEFA gelassen gab, kam vonseiten der Europäischen Klubvereinigung ECA, der unter anderem auch die österreichischen Schwergewichte Red Bull Salzburg, Sturm Graz, Rapid Wien, Austria Wien und der LASK angehören, eine deutliche Ablehnung. "Um es ganz klar zu sagen: Das Urteil unterstützt oder befürwortet in keinster Weise irgendeine Form der Super League. Die Welt des Fußballs hat die Super League schon vor Jahren hinter sich gelassen", hieß es in einer Stellungnahme. 

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      Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
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      Klubs sagen ab

      Ähnlich deutlich ist die Ablehnung von mehreren europäischen Top-Vereinen. Allen voran von Bayern München. Der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen meinte etwa, das Urteil "ändert nichts an der Haltung des FC Bayern, dass ein solcher Wettbewerb einen Angriff auf die Bedeutung der nationalen Ligen sowie die Statik des europäischen Fußballs darstellen würde. Die Bundesliga bildet das Fundamt des FC Bayern, so wie alle nationalen Ligen das Fundament der europäischen Fußballklubs darstellen. Deshalb ist es unsere Pflicht und unsere tiefe Überzeugung, sie zu stärken, und nicht zu schwächen. Ebenso stehen wir zu den europäischen Klub-Wettbewerben unter dem Dach der UEFA. Die Tür für die Super League beim FC Bayern bleibt zu", so Dreesen. 

      Auch von Manchester United kam bereits eine Absage: "Unsere Position hat sich nicht verändert. Wir stehen weiter voll hinter den UEFA-Bewerben." Dortmund-Boss Hans-Joachim Watzke stellte klar: "Für eine Super League stehen wir nicht zur Verfügung." Ähnliche Absagen kamen auch bereits von Paris St.-Germain: Man habe das Projekt "von Tag eins an" abgelehnt. Absagen kommen außerdem von der Roma, Atletico Madrid und Sevilla. "Deutschland, Frankreich, England, Italien, Spanien (mit der Ausnahme von Real und Barcelona), und andere Länder wollen die Super League nicht", hielten die Atleti fest. 

      Ursprünglich waren United und Atletico Teil des "abtrünnigen Dutzends", neben Manchester City, Liverpool, Arsenal, Chelsea, Tottenham, Inter Mailand, AC Milan, Juventus sowie Real und Barcelona, das die ursprüngliche Super League starten wollte. PSG, die Bayern und Dortmund lehnten die Liga bereits vor zweieinhalb Jahren an. 

      Andere Klubs haben sich allerdings noch nicht zu Wort gemeldet.

      red
      Akt.
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