Nur bei "Schokomichi"
Süß und scharf! Schoko-Senf als Hit für Debrenziner
Die Schokoladenfabrik von Michael "Schokomichi" Reimer in Wien-Fünfhaus ist legendär. Selbst zu Würsteln und Weichkäse empfiehlt er Schokolade!
Hier in Fünfhaus ist Wiens süßeste Adresse! Seit 1880 gibt es die Schokoladenfabrik in der Sechshauserstraße 43. Michael Reimer ist ein Original, führt als "Schokomichi" die Fabrik nun selbst in dritter Generation weiter. Schon als Kind wollte er nirgendwo anders sein, als im Schokoparadies im 15. Bezirk.
Zylinder als Markenzeichen von Schokomichi
"Schokolade ist meine Leidenschaft", erzählt "Schokomichi" im Gespräch mit "Heute". "Ich könnte stundenlang über das alles hier reden", sagt er mit leuchtenden Augen. Hinter dem Verkaufsbereich ist die "süße Geschichte Wiens" ausgestellt, erklärt Reimer. Von einer original Gugelhupf Form aus der K&K Zeit bis hin zu Original Seidenzuckerl aus dem Jahr 1898 – die süßesten Sammlerstücke können hier bestaunt werden. Ein besonderes Highlight sind die Hüte, die er selbst gestaltet hat. "Das Lustige ist, dass ich mich als Kind schon selbst mit einer Blume für meine Mutter und mit einem Zylinder gezeichnet habe." Dieser ist auch zu seinem Markenzeichen geworden. In einer Vitrine stellt er seine Kreationen zur Schau. Hüte mit Hochzeits- oder Geburtstagstorten wurden von ihm designt. Auch der "Schokomichi" selbst trägt sein Markenzeichen auf dem Kopf. Sogar im Logo ist es verankert und erinnert an die berühmte Romanfigur "Willy Wonka".
Schoko-Senf als leckerer Dip
So gut wie alles wird in der Schokofabrik von Hand gemacht. So auch das "Schokomichi Nougat", das aus Haselnuss hergestellt wird. Eine ungewöhnlich wirkende Kreation ist der hauseigene Schokosenf. Was anfänglich kurios klingen mag, stellt sich als leckerer Dip für verschiedene kulinarische Köstlichkeiten heraus. Michael Reimer empfiehlt ihn zu Weichkäse während sein Vater nur eine Kombination für die Wahre hält: Debreziner-Würstel mit Schokosenf!
"Schokomichi-Fabrik"
"War immer voll mit Schokolade"
Die süße Liebe zu Schokolade wurde Reimer bereits wortwörtlich in die Wiege gelegt: Als er noch ein Baby war, stellte seine Mutter den Kinderwagen an den wärmsten Ort in der Fabrik: Die 11 Meter lange Tunkmaschine. Darauf wurden die Schokopralinen auf dem Fließband mit flüssiger Schokolade überzogen. "Ich habe immer nach den vorbeikommenden Schokopralinen gegriffen und war dann voll mit Schokolade. Sie haben dann ein Kinderzimmer in der Fabrik für mich eingerichtet." Schon früh war für ihn klar, dass er den Betrieb übernehmen will.
120 Stunden Arbeit pro Woche
Obwohl er schon in Pension ist, hilft Vater Reimer Senior noch fleißig im Geschäft mit, um seinen Sohn zu unterstützen. Mitarbeiter hat die Fabrik derzeit nämlich keine. Seit der Pandemie steht der "Schokomichi" meist alleine im Geschäft. Seine Arbeitszeiten sind entsprechend hoch. 120 Stunden ist er wöchentlich mit Tätigkeiten rund um die Fabrik beschäftigt. So drehen sich ca. 70 Prozent der Woche beim "Schokomichi" um die Erzeugung und den Verkauf seiner Produkte. Für Freizeit bleibt da wenig Raum.
Drei Tage Urlaub im Sommer
Auch in der Sommerpause, die dieses Jahr 11 Wochen dauerte, war ständig etwas zu tun. "Wir hatten dieses Mal länger zu als sonst, es gab viel vorzubereiten. Dieses Jahr waren wir sogar drei Tage auf Urlaub." Das ist eine Seltenheit. Es gab angeblich auch schon Jahre, wo dafür keine Zeit war. Nun sollen aber langsam wieder Mitarbeiter eingestellt werden.
Außerdem machte sich die harte Arbeit dieses Jahr besonders bezahlt: Die "Schokomichi-Fabrik" gewann beim Genuss Award 2024 den ersten Platz in der Kategorie Süßwaren. "Ich habe mitgemacht aus Überzeugung, weil man Teil der Branche ist. Dass ich den gewinne, vor einigen anderen, die auch alle gut sind und 120 Prozent geben, das habe ich nicht erwartet." gibt sich Schokomichi bescheiden.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Schokoladenfabrik von Michael "Schokomichi" Reimer in Wien-Fünfhaus ist bekannt für ihre handgemachten Schokoladenkreationen, darunter der ungewöhnliche Schokosenf, der sich als leckerer Dip für Debreziner-Würstel und Weichkäse etabliert hat
- Trotz der hohen Arbeitsbelastung und der Pandemie-bedingten Herausforderungen konnte die Fabrik den Genuss Award 2024 in der Kategorie Süßwaren gewinnen