Österreich
53-Jähriger stiehlt eigene Ziegen, um sie zu retten
Ein mutmaßlicher Diebstahl entpuppte sich zwei Tage vor Weihnachten als Verzweiflungstat eines Mannes mit einem großen Herz für seine Tiere.
17 wertvolle Zuchtziegen waren am Donnerstag aus einem Stall in Gries am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land scheinbar spurlos verschwunden. Der Verpächter hatte das Fehlen des Großteils der insgesamt Herde bemerkt und daraufhin deren Besitzer alarmiert. Dieser erstattete Strafanzeige, der Schaden wurde auf einen Wert im hohen vierstelligen Bereich geschätzt.
Doch nichts war wie es schien: Eine Zeugin hatte laut Polizei von der gegenüberliegenden Talseite beobachtet, wie die Tiere auf einen Pkw samt Anhänger aufgeladen wurden.
Der Besitzer der Passeirer Gebirgsziegen knickte allerdings bei der Befragung durch die Polizei ein. Anfangs hatte er noch angegeben, unbekannte Tierschützer hätten ihn informiert, dass sie seine Vierbeiner nach Südtirol gebracht hätten. In Wahrheit hatte er mit einem Bekannten die Ziegen selbst abtransportiert.
Schlachtung angeordnet
Sein Motiv treibt einem vor Rührung fast Tränen in die Augen: weil zwei seiner 22 Ziegen krank waren, hatte der Amtstierarzt die Schlachtung aller Tiere angeordnet. Das brachte der 53-Jährige nicht übers Herz und versuchte mit dem fingierten Diebstahl ihre Leben zu retten. Er wurde deswegen nun wegen Verdachts der Vortäuschung einer Straftat angezeigt.
Das Schicksal der Passeirer Gebirgsziegen ist indes noch ungewiss. Wie die Polizei mitteilt, muss nun die Veterinärbehörde Südtirol darüber entscheiden.
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(rcp)