Vermisster Bub
Suche nach Arian (6) – Retter dürfen nur noch flüstern
Suchten die Einsatzkräfte nach dem in Niedersachsen vermissten Arian zuletzt mit Feuerwerk und Lichtsignalen, haben sie nun ihre Strategie geändert.
Vom sechsjährigen Arian Arnold aus Bremervörde in Niedersachsen fehlte bis Freitagabend jede Spur. Trotz Lichtsignalen, Feuerwerk, Kinderliedern und der Tonaufnahmen seiner Familie konnten die Einsatzkräfte den autistischen Buben nicht finden. Nun ändern die Suchtrupps ihre Strategie radikal: Statt Lärm und Licht soll künftig mit leisen Methoden nach Arian gesucht werden.
Die Soldaten teilten sich in der Nacht auf Samstag in kleinere Gruppen von drei bis fünf Personen auf und suchten mit Nachtsichtgeräten. Dabei durften sie nur noch miteinander flüstern.
Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, haben an der Suchaktion auch andere Retter von Polizei und Feuerwehr nach Arian gesucht. Sie erhielten ebenfalls den Auftrag, still zu bleiben. Denn anders als am Anfang, wo man vermutete, Lichter und Lärm könnten Arian aus seinem möglichen Versteck locken, meinen die Rettungskräfte jetzt, der autistische Bub könnte durch laute Geräusche verschrecken.
Kommt Arian aus seinem Versteck nicht heraus?
Damit geht die Suche nach dem Sechsjährigen in den fünften Tag in Folge: Arian war am Montagabend allein, leicht bekleidet und in Socken aus dem Haus seiner Eltern verschwunden. Seither stehen Drohnen, Helikopter, Suchhunde, Taucher, Sonarboote und ein Aufklärungs-Tornado der Luftwaffe im Einsatz.
Aufgrund seiner Autismusstörung kann sich Arian nicht ausdrücken und reagiert auch nicht auf Ansprache, was die Suche massiv erschwert. Es könnte sein, dass sich der Junge verborgen hält und gerade bei einer Annäherung der für ihn fremden Suchkräfte nicht herauskommt. Er empfinde demnach zudem unter anderem auch keinen Hunger und keinen Durst, erklärte Jutta Bertholdt, Ergotherapeutin mit Schwerpunkt Autismus.
Arian auf der Suche nach einem Abenteuer?
Die Eltern von Arian wandten sich über Facebook erneut an die Menschen in der Region und baten um Unterstützung. "Wir glauben, dass sich Arian auf den Weg gemacht hat, ein großes Abenteuer zu erleben", heißt es im Post.
Arian sei ein "sportlicher, geschickter kleiner Junge" mit viel Energie, der weite Strecken zurücklegen und gut klettern könne. Einwohnerinnen und Einwohner sollten regelmäßig an ungewöhnlichen Orten nachsehen, baten die Eltern. Dazu zählten etwa Hochsitze, Dachböden oder Verstecke unter Planen.