Mehrere Orte unter Wasser
Sturzflut in Steiermark – jetzt drohen weitere Unwetter
Am Samstag kamen es in Teilen der Steiermark zu schweren Unwettern und Überflutungen. Experten warnen nun vor weiteren Gewittern.
Dramatische Foto- und Videoaufnahmen der Wassermassen sorgen auch am Tag nach der großen Flut im steirischen Deutschfeistritz für Schock. Am Samstagabend fielen in der Region über 100 Liter Regen pro Quadratmeter. Eine reißende Sturzflut spülte mehrere Fahrzeuge durch den Ort. Diese verkeilten sich daraufhin in den engen Gassen rund um den Ortskern. Weitere Aufnahmen zeigen Feuerwehrkräfte, welche bereits im Dauereinsatz sind. Straßen und Zugstrecken sind in den Wassermassen kaum noch zu erkennen.
Die Feuerwehren standen im Dauereinsatz. Insgesamt 50 Personen mussten in Deutschfeistritz vor der Sturzflut gerettet werden. Zwei Burschen dürften dabei zu Lebensrettern geworden sein. Wie Kommandant Andreas Reiter gegenüber der "Kleinen Zeitung" erklärt, sollen die beiden Männer dabei geholfen haben, ein Ehepaar aus ihrem Fahrzeug zu retten.
Dieses Video zeigt das gesamte Ausmaß der Sturzflut:
Die Auswirkungen des Unwetters überraschen selbst erfahrene Einsatzkräfte. "Ich bin Jahrzehnte bei der Feuerwehr, aber das habe ich noch nie erlebt", schildert Kommandant Andreas Reiter die Situation. Durch die Gemeinde wurde vor "absoluter Lebensgefahr" gewarnt: "Wir rufen wirklich alle Leute auf, in ihren Häusern zu bleiben."
Zivilschutzwarnung auch im Burgenland
Neben der Steiermark wurde auch das Burgenland von den Unwettern besonders schwer getroffen. In der Nacht auf Sonntag wurde gegen 04:14 Uhr für die Stadt Oberwart eine Zivilschutzwarnung ausgegeben. Durch das Land Burgenland war bereits gegen Mitternacht für den gesamten Bezirk der Katastrophenfall ausgerufen worden. Die Bevölkerung wird nun aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Auch das Betreten von Kellerräumen oder Tiefgaragen soll vermieden werden.
Zu weiteren Murenabgängen kam es am Samstagabend in Teilen Tirols. In Reith im Alpbachtal wurde ein Auto vom Schlamm mitgerissen. In mehreren Gemeinden standen die Feuerwehren im Dauereinsatz.
Weitere Unwetter im Anmarsch
Aktuelle Wetterprognosen geben weiterhin keinen Grund zur Entwarnung. Ab den Mittagsstunden bilden sich am Sonntag weitere kräftige Gewitterzellen. In der Steiermark, dem Burgenland, Salzburg und Kärnten drohen Starkregen, Hagel und Sturmböen. Das Gewitterrisiko soll laut Experten bis in die Abendstunden anhalten.