Von der Uni zum Standl
Studium fertig – AMS schickt Wienerin zum Maronibrater
Kerstin K. ließ in der akademischen Laufbahn nichts anbrennen, schloss mit dem Master ab. Dennoch musste sie sich bei einem Maronibrater vorstellen.
Neben dem Studium arbeitete Kerstin K. (26) bei einem Start-up. Nach ihrem Bachelor-Abschluss wurde das Arbeitsverhältnis jedoch einvernehmlich gelöst. Die Floridsdorferin war der jungen Firma aufgrund ihres Uni-Abschlusses einfach zu teuer geworden.
Wienerin meldete Uni-Abschluss beim AMS
Sie meldete sich beim AMS an und setzte ihr Studium – Digitale Kommunikation und Marketing – fort. Am 6. November schloss sie schließlich das Master-Studium ab und meldete das auch mehrfach beim AMS. Das wurde schließlich auch in ihrem Akt vermerkt. Trotzdem schickte sie ihr AMS-Betreuer nun zum Vorstellungstermin für einen Job, der ihrer Qualifikation nicht wirklich entgegenkommt. Kerstin K. sollte sich bei einem Maronibrater bewerben. "Ich habe den Standler natürlich angeschrieben, weil ich sonst die Notstandshilfe verliere, aber keine Antwort bekommen", so die Wienerin.
So sei es ihr bereits bei mehreren anderen Stellen gegangen, bei denen sie sich laut AMS bewerben musste. Auch für diese freien Arbeitsplätze sei sie mit ihrem Studium überqualifiziert gewesen, weshalb sie auf ihre schriftlichen Bewerbungen "oftmals gar keine Antwort erhalten habe".
Akademikerin nahm Jobsuche selbst in die Hand
Mit dem AMS sollte aber ohnehin bald Schluss sein: Kerstin K. bewarb sich selbst bei mehreren Firmen für offene Stellen im Marketing- und Kommunikationsbereich. "Ich bin jetzt bei mehreren auch großen Unternehmen in der letzten Runde. Es schaut gut aus, dass ich bald eine Anstellung habe", zeigt sich die 26-Jährige gegenüber "Heute" optimistisch, mit einem neuen und für sie geeigneten Job ins neue Jahr zu starten.