Chips-Chef spricht Klartext

Studien warnen vor Chips – "dann essen Sie halt keine"

Gerade im EM -Fieber greift der Durchschnittsösterreicher gerne zum Chips-Packerl. Die Kritik von Ernährungsexperten versteht Kelly-Chef Marek nicht.

Newsdesk Heute
Studien warnen vor Chips – "dann essen Sie halt keine"
Das Chips-Geschäft erlebt durch die Fußball-EM gerade einen Aufschwung.
Getty Images

Österreich ist ein Knabberland. Ein durchschnittlicher Österreicher konsumiert rund fünf Kilo an Knabbergebäck pro Jahr. In Zeiten der Fußball-Europameisterschaft und den überragenden Leistungen der österreichischen Nationalmannschaft in Deutschland steigt der Konsum noch einmal kräftig an.

"Preise werden steigen"

Kelly-Chef Markus Marek sprach mit dem "Standard" über das Geschäft mit Knabbergebäck. Der Markt steige seit Jahren, nicht – wie viele vermuten – seit Corona. "Innovationen sind wichtige Impulsgeber", betonte Marek dabei.

Dennoch haben die letzten Jahre durch die Teuerungen Wirkung gezeigt. "Wir mussten die höheren Kosten weitergeben. Es verteuerte sich ja nicht nur das Erdgas für die Fritteuse", so der Kelly-Chef.

Mit einer Entspannung in nächster Zeit rechnet er nicht: "Die Preise für Kartoffeln und Fracht werden jedes Jahr höher. Wenn wir versuchen, CO2 zu verringern, werden auf der anderen Seite automatisch die Preise steigen."

Chips – Lebensmittel oder Droge?

Immer wieder warnen Forscher vor den Folgen des Konsums von stark verarbeiteten Lebensmitteln – darunter auch Chips. Das "British Medical Journal" schrieb in einer Spezialausgabe, dass solche Lebensmittel wie Drogen wirken können. Die hochkalorischen Lebensmittel machen manche Menschen so abhängig wie Drogen. Die Wirkung sei vergleichbar mit Nikotin und Alkohol, hieß es darin.

"In einem Packerl sind rund 70 Prozent österreichische Erdäpfel, 30 Prozent feinstes Sonnenblumenöl und ein bisserl österreichisches Salz – was soll daran schlimm sein?", rechtfertigte sich der Kellys-Chef.
"In einem Packerl sind rund 70 Prozent österreichische Erdäpfel, 30 Prozent feinstes Sonnenblumenöl und ein bisserl österreichisches Salz – was soll daran schlimm sein?", rechtfertigte sich der Kellys-Chef.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

"Dann essen Sie keine Chips"

Der Kelly-Chef hat für diese durchaus heftige Kritik wenig Verständnis. Angesprochen auf die Ergebnisse, konterte er: "Dann essen Sie halt keine Chips. In einem Packerl sind rund 70 Prozent österreichische Erdäpfel, 30 Prozent feinstes Sonnenblumenöl und ein bisserl österreichisches Salz – was soll daran schlimm sein?" Marek verglich solche Studien mit Meinungsumfragen, "man kann sie so oder so lesen".

"Verpflichtende Turnstunde wäre mir lieber"

Von einem allgemeinen Werbeverbot will der Unternehmer nichts wissen. "Wir machen keine Werbung für Kinder, wir gehen in keine Schulen und in keine Kindergärten. Wir haben als einer der wenigen in der Branche kein Glutamat in unseren Produkten", erklärte er zur Zeitung.

Auf die Warnung von Experten antwortete er: "Gott sei Dank gibt es neun Millionen Österreicher, die keine Ernährungsexperten sind, die gut leben, nicht dick sind und Sport machen". Marek plädierte stattdessen für eine verpflichtende Turnstunde in der Schule.

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    Leserreporter

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Kelly-Chef Markus Marek verteidigt den Konsum von Chips gegen Kritik von Ernährungsexperten und vergleicht Studien über die Suchtwirkung von Chips mit Meinungsumfragen
    • Er lehnt ein Werbeverbot ab und plädiert stattdessen für eine verpflichtende Turnstunde in der Schule
    red
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